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Foto: Reuters/Castro
Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat 34 "Feinde der Pressefreiheit" identifiziert. In ihrem Jahresbericht 2004, den sie zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai veröffentlichte, beklagte die Journalistenorganisation, dass in China 27 und auf Kuba 22 Medienvertreter bei der Ausübung ihres Berufes verhaftet worden seien. Am 1. Jänner 2005 waren 107 Journalisten in Haft.

Bereits im Jänner hatte Reporter ohne Grenzen aufgezeigt, dass im vergangenen Jahr 53 Journalisten im Beruf getötet wurden, 23 von ihnen im Irak. Laut dem Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) wurden im vergangenen Jahr 56 Medienschaffende getötet wurden. 19 sind weiterhin vermisst und 124 wurden inhaftiert. Mindestens 1146 Journalisten wurden demnach angegriffen und 622 Medien zensuriert.

"Jahr der Trauer"

2004 war für Reporter ohne Grenzen (Reporter sans Frontieres/RSF) ein "Jahr der Trauer". Seit 1995 waren nicht mehr so viele Medienschaffende getötet worden. Der Irak bleibt das gefährlichste Land für Journalisten, schreibt RSF: 19 von ihnen starben hier im vergangenen Jahr und 15 wurden entführt. In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden weltweit bereits 22 Journalisten getötet, neun von ihnen im Irak.

Feinde der Pressefreiheit

Neu aufgenommen in die Liste der Feinde der Pressefreiheit wurden der Innenminister von Bangladesch, Lutfozzaman Babor, die maoistische Partei von Bangladesch, die Miliz Junger Patrioten der westafrikanischen Republik Elfenbeinküste, der Präsident Gambias, Yahya Jammeh, und der nigerianische Inlandsgeheimdienst. Daneben stehen der chinesische Präsident Hu Jintao, sein kubanischer Kollege Fidel Castro, der russische Präsident Wladimir Putin und die baskische Untergrundorganisation ETA.

Bedrohung

UNO-Generalsekretär Kofi Annan erinnerte die Regierungen in einer Erklärung daran, dass das Recht der Medien, Informationen und Ideen zu suchen, erhalten und darüber zu berichten, in der UNO-Menschenrechtserklärung verankert ist. "Zensur, Unterdrückung von Information und Einschüchterung sind eine Verleugnung der Demokratie, ein Hindernis für die Entwicklung und eine Bedrohung der Sicherheit für alle", erklärte Annan.

Mehr Toleranz

Auf der anderen Seite hätten fanatische Gruppierungen unter anderem in Ruanda und Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) Radio und Fernsehen für Aufhetzung und Unruhestiftung benützt. Die UNO wolle an einem Seminar nun auch prüfen, wie Medien sich vor der Verbreitung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit schützen und sich stattdessen für Toleranz einsetzen könnten. (APA/AFP/sda)