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Gewinner sehen anders aus.

Foto: APA/Pfarrhofer
Wien - Für die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft stehen Heim-Weltmeisterschaften unter keinem guten Stern. 1996 stieg das ÖEHV-Team bei der bisher letzten WM in Österreich ab, neun Jahre später droht das selbe Schicksal. Die Mannschaft von Herbert Pöck schlitterte am Montag Abend in der Wiener Stadthalle im Duell um den Aufstieg in die Zwischenrunde mit Weißrussland in ein 0:5 (0:1,0:2,0:2)-Debakel und muss daher in der Relegationsrunde gegen den Abstieg kämpfen. Michail Grabowski war mit vier Toren Matchwinner.

Enttäuschung auf allen Linien

Nach dem starken Auftakt mit der 2:4-Niederlage gegen Titelanwärter Russland waren die Österreicher mit großen Hoffnungen in diese erste Chance gegangen, den Klassenerhalt zu fixieren. Doch das rot-weiß-rote Team enttäuschte diesmal gegen die körperlich und technisch überlegenen Weißrussen auf allen Linien. Vor allem Grabowskij machte mit vier Toren (15./PP, 30., 45./PP, 50./PP) die Hoffnungen der Mannschaft und der über 8.000 Zuschauer in der Halle zunichte, den fünften Treffer steuerte Sergej Zadelenow (39.) bei.

Österreich spielt daher erstmals seit der WM 2000 in St. Petersburg in der Relegationsrunde der vier Gruppenletzten, in der zwei Absteiger ermittelt werden. Die erste Partie steigt am Freitag (16:15) in Wien, die weiteren Begegnungen am Sonntag (12:15) und Mittwoch (20:15) finden in der Olympia World in Innsbruck statt.

Forderungen nicht erfüllt

Pöck hatte im "Spiel der ersten Chance" gute Defensive, Geduld und Disziplin gefordert, um Strafen zu vermeiden. Vor allem den dritten Auftrag erfüllten die Österreicher aber nicht. Als Philippe Lakos bereits zum zweiten Mal auf der Strafbank saß, nützten die Weißrussen ihr drittes Powerplay. Torhüter Bernd Brückler wehrte einen Schuss von Mikultschik ab, den Abpraller verwertete aber Grabowskij zur Führung (15.).

Angefeuert von den neuerlich fantastischen Fans, rannten die offensiv harmlosen Österreicher dem Rückstand erfolglos nach. Nicht zuletzt, weil das eigene Überzahl-Spiel (über zwölf Minuten) nicht klappte. Selbst ein 5:3-Powerplay Anfang des Mitteldrittels konnten Kalt und Co. nicht nützen.

Spiel gegen die Slwoakei belanglos

Wenig später sorgte Grabowskij für die Vorentscheidung. Koltsow, einziger NHL-Spieler auf dem Eis, traf nur die Latte, doch im gleichen Angriff erzielte der Russland-Legionär das 2:0 (30.). Österreich hatte dem danach nichts mehr entgegen zu setzen. Zadelenow traf noch vor der zweiten Pause zum 3:0 (39.). Grabowskij setzte in der 45. und 50. Minute jeweils im Powerplay die Schlusspunkte.

Damit ist das letzte Spiel in der Vorrunden-Gruppe A am Mittwoch gegen die Slowakei für die Aufstiegsfrage ohne Belang. Das Team hat bis Freitag Zeit, sich auf den Abstiegskampf einzustellen und dasselbe Schicksal wie 1996, als es in den entscheidenden Partien um den Klassenerhalt zwei 3:6-Niederlagen gegen Frankreich setzte, zu vermeiden. Verstärkung wird es dafür aus Amerika geben. Teamchef-Sohn Thomas Pöck wird für Mittwoch Vormittag in Wien erwartet und ist in der Relegation spielberechtigt.(APA)

Vorrunde Gruppe A:
  • Österreich - Weißrussland 0:5 (0:1,0:2,0:2). Wiener Stadthalle, 8.400 (ausverkauft), SR Minar/Karlsson/Popovic (CZE/SWE/SVK). Tore: Grabowskij (15./PP, 30., 45./PP, 50./PP), Zadelenow (39.). Strafminuten: 18 bzw. 14.

    Österreich:´ Brückler - Unterluggauer, Ulrich; P. Lakos, R. Lukas; A. Lakos, Viveiros; Stewart - Trattnig, Raimund Divis, Ressmann; Ch. Harand, Kaspitz, Peintner; Setzinger, Kalt, Welser; Schuller, Schaden, P. Harand

    Weißrussland: Mezin - Baschko, Makritskij; Mikultschik, Erkowitsch; Schurik, Swita; Kopat - Koltsow, Zadalenow, Tsyplakow; Grabowskij, Skabelka, Ugarow; Strachow, Filin, Michalew; Dudik, Kostitsyn