Wien - Das winzige Büro in der Krugerstraße war von Anfang an nur eine Notlösung - zumal die 18.000 Dokumente des Architekten, Designers und Künstlers Friedrich Kiesler in Hütteldorf gelagert werden mussten. Doch nun konnte die Friedrich-und-Lillian-Kiesler-Privatstiftung, 1997 nach dem Ankauf des Nachlasses durch den Bund (zu zwei Drittel) und der Stadt Wien gegründet, neue Räume in der Mariahilfer Straße 1b beziehen.

Eröffnet wurde das 250 Quadratmeter große Studienzentrum am Montagabend. Die Einrichtung um 175.000 Euro ermöglichten zu 60 Prozent private Stifter, darunter die Möbelwerkstätten Wittmann, die vor zwei Jahren zwei "Correalistische Instrumente" des Visionärs (verwendbar als Sessel, Beistelltisch oder Pult) im Nachbau herausbrachten.

Heute, Dienstag, präsentiert Wittmann zwei weitere Re-Editionen, eine multifunktionale Party-Lounge und eine ebensolche Bed Couch (um 19.30 Uhr im Schauraum Friedrichstraße 10). Zuvor, um 18 Uhr, wird im Studienzentrum ein Buch über Kiesler als Designer vorgestellt.

Die Finanzierung erfolgt in erster Linie über das Bildungsministerium. Laut Direktorin Monika Pessler steht heuer ein knapp bemessenes Budget von 230.000 Euro zur Verfügung - nicht nur für den Betrieb, sondern auch für vielerlei Aktivitäten (Ausstellung in Bregenz, Symposion im MAK). Die Stadt Wien konnte sich bisher weder zu einer Jahres- noch zu einer Projektförderung für 2005 durchringen. (trenk/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.5.2005)