Die "Zeitreise Heldenberg" führt zu einer einzigartigen Anlage im Weinviertel, wo der Armeelieferant Pargfrieder im 19. Jahrhundert eine Huldigung an die Feldherren der k.u.k. Monarchie inszenierte.

Abgesehen von der Ausstellungshalle, zu der die alte Meierei des Schlosses Wetzdorf adaptiert wurde, gibt auch der benachbarte Englische Garten Anlass zu einem Besuch am Heldenberg. Rund 60.000 Bodendecker, 500 Sträucher und 45 Bäume wurden mangels historischen Baumbestands neu gepflanzt. Der Weg zum Höhepunkt der Anlage, dem Parnass oder Schneckenberg, wurde anhand von gartenarchäologischen Grabungen wiederhergestellt. Außerdem und vor allem wurden wie einst gusseiserne Grenadiere aufgestellt; zu Pargfrieders Zeit gab es überdies Gendarmen und einen Künstlerhain mit Statuen von Dichtern und Physikern.

"Beim Englischen Garten von Kleinwetzdorf handelt es sich um eine der kuriosesten Schöpfungen der österreichischen Gartenkunst", meint der mit der Revitalisierung beauftragte Landschaftsarchitekt Max Ludwigstorff.

Interessant ist auch ein anderer Bereich des Gartens: Bei der neolitischen Kreisgrabenanlage mit jungsteinzeitlichem Nutzgarten sehen sich die Besucher an den Beginn des Ackerbaus in unseren Breiten zurückversetzt: Das Landschaftsarchitektenteam 3:0 präsentiert Pflanzen, die schon vor über 6000 Jahren in Kultur waren, z. B. Einkorn, Emmer, Lein oder Erbse. (mth, DER STANDARD, Printausgabe)