Theater Handgemenge erzählt nach Hans Fallada vom Verlust der Dinge: "Höchste Eisenbahn".

Foto: Homunculus
Homunculus, das Festival für Puppen, Pointen und Poesie, hat sich mit den Jahren von einem Puppentheater- zu einem Allround-Event entwickelt, der sowohl Erwachsene als auch Kinder ansprechen möchte. So findet etwa die erste Aufführung, "Tiemwörk" von Habbe & Meik (30. 4.), sowohl an einem Nachmittagstermin (15 Uhr) als auch spätabends (21 Uhr) statt. Die beiden deutschen Slapstick-Künstler erzählen mithilfe von Masken in der Tradition der Commedia dell'Arte von verschrobenen Persönlichkeiten, die von Alltagssituationen in Panik versetzt werden. Am Abend drauf zeigt der grandiose Pavel Möller-Lück ein Puppenspiel für Erwachsene. "Der kleine Herr Winterstein" handelt von der tragischen Lebensgeschichte eines jüdischen Geigers im Berlin der 40er-Jahre. Am Mittwoch wird ein Konzert des politisch engagierten Musikers und Kommunikationstalents Pippo Pollina und seinem Palermo Acoustic Quartet eingeschoben. Politisch auch das Stück "Freischwimmer", das am Donnerstag aufgeführt wird. Es handelt von drei pazifistischen Dominikanerinnen, die 2002 einen US-Raketensilo demolierten und nach wie vor inhaftiert sind. Eine Besonderheit ist das Bühnenbild von "Höchste Eisenbahn" des Berliner Theater Handgemenge (6. 5.). Dessen Puppenspiel wird vor einer maßstabsgerechten Spur-0-Modelleisenbahnanlage aufgeführt. (mh/DER STANDARD, Printausgabe, 30.04./01.05.2005)