Vorbei die Zeiten, da Experten sich durchwegs über Expertisen zu definieren hatten. Gefragt sind Spezialisten, die mehrere "Sprachen" sprechen, Projekte initiieren und leiten und dem Management beratend zur Seite stehen.

Jens Wirsching, Robert Fritz und Jörg Köpper sind für ihre Abteilung "Organisation/IT" der Wiener RZB auf der Suche nach Mitarbeitern. Robert Fritz: "Die Anforderungen an den Bankensektor sind derzeit vor allem regulatorischer Natur - wie Basel II, das uns bereits seit geraumer Zeit beschäftigt. Derzeit suchen wir vor allem ,Brückenbauer' bzw. IT-Experten in ausgewählten Spezialthemen wie Business Intelligence und Data Warehousing."

Die Suche gestalte sich aber nicht ganz einfach: Zum einen seien nur wenige Bewerber am Markt, so Wirsching, die beide Felder gleichermaßen beherrschten. Und zum anderen würden sich wohl vielen Bewerbern die IT-Jobs in Banken als nicht allzu interessant darstellen, mutmaßt Robert Fritz. Dabei sei genau das Gegenteil der Fall - die geringe Mitarbeiterfluktuation in der RZB würde dies bestätigen.

Drei Hauptprofile

In der RZB Wien arbeite jeder fünfte Mitarbeiter in der IT (siehe Grafik oben). Man habe versucht, die gefragten Profile in drei Hauptgruppen möglichst breit darzustellen, so Jörg Köpper. Gefragt sind:

  • IT-Consultants:
    Mitarbeiter, die das Bankgeschäft verstehen und hierauf aufbauend geeignete IT-Lösungen finden könnten. "Bezugnehmend auf das Lösungspotenzial sollten diese Consultants wissen, welche IT-Lösungen (Kosten/ Nutzen) sich für unsere Geschäftsfelder am besten eignen und am nachhaltigsten sind", so Jörg Köpper. Gefragt seien u. a. analytisches Denkvermögen, psychologische Kompetenz und Projektmanagement-Fähigkeiten.
  • Software Developer:
    Diese Personen sollten fachliche Anforderungen verstehen, um daraus bankspezifische Anwendungen entwickeln zu können. Köpper: "Da wir stark auf Prototyping und einen iterativen Softwareentwicklungsprozess setzen, suchen wir Menschen, die diesen Prozess umfassend begleiten und verstehen."
  • Systems Engineer:
    Hier seien Menschen gefragt, die sich in "Basistechnologien" auskennen und wissen, wie ein Netzwerk oder ein System zu konzipieren und zu betreiben sei. Darüber hinaus, so Köpper weiter, würden noch Spezialfunktionen wie etwa jene des IT Procurement Consultant oder IT Controller vergeben.

Nicht zuletzt der Wunsch nach mehr Bewerberinnen. Der Frauenanteil im IT-Bereich der RZB liege bei rund 19 Prozent, also ein wenig höher als der Durchschnitt von 14 Prozent an weiblichen Arbeitnehmerinnen in der IT. Die Bewerbersituation allerdings würde diesbezüglich nach wie vor eine eher schleppende Weiterentwicklung widerspiegeln. (Der Standard, Printausgabe 30.4./1.5.2005)