Kampala - Fünf Monate nach ihrem spurlosen Verschwinden ist in Uganda eine Gruppe seltener Gorillas wieder aufgetaucht. Die seit dem vergangenen November vermissten Berggorillas seien in der vergangenen Woche wieder in ihr angestammtes Revier im Maghinga Nationalpark zurückgekehrt, berichtete der Chef der ugandischen Wildschutz-Behörde, Moses Mapesa, am Freitag begeistert.

Die Gruppe sei durch die Geburt eines Affenkindes und die Aufnahme eines weiteren Mitglieds sogar auf zehn Gorillas gewachsen. Das Verschwinden der Tiere hatte im vergangenen Jahr Spekulationen ausgelöst, skrupellose Diebe aus dem Nachbarland Ruanda hätten die Gorillas gekidnappt, um sie als Touristenattraktion zu vermarkten.

Entgangenes Geld

Mapesa konnte nicht sagen, wieviel Geld Uganda durch die monatelange Abwesenheit der Tiere entgangen ist. Zahlreiche Naturfreunde hätten jedoch mangels Gorillas ihre Reisen in den Mgahinga-Nationalpark abgesagt, berichtete er. Touristen zahlen umgerechnet 280 Euro pro Tag, um die Gorillas aufspüren und eine Stunde lang in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten zu dürfen.

Schätzungen zufolge leben nur noch etwa 700 Berggorillas in freier Wildbahn in der Region zwischen Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo. Die Tierart war durch die Forscherin Diane Fossey ("Gorillas im Nebel") berühmt geworden. Touristen müssen sich ungefähr ein Jahr im Voraus anmelden, um an einer Gorilla-Beobachtungstour in Uganda teilnehmen zu können. (APA)