Die Einnahmen aus den Aufführungen bescherten im vergangenen Jahr dem Theater 86,2 Millionen Euro. Die Produktionskosten betrugen jedoch 90,1 Millionen Euro, 66 Prozent davon sind Personalausgaben, berichtete "Sole 24 ore". Nur mit Hilfe privater Spenden könne die Lage noch gerettet werden. Einige Gründer der Scala-Stiftung wollen Sonderbeiträge im Wert von insgesamt zehn Millionen Euro spenden, um das Opernhaus vor dem finanziellen Zusammenbruch zu retten, Zu den Sponsoren zählen der Reifenproduzent Pirelli und die Mediengruppe des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, Mediaset.
Teurer Umzug
Auf dem Budget der Scala lastete im vergangenen Jahr vor allem der kostspielige Umzug vom Theater Arcimboldi im Mailänder Norden, das drei Jahre lang als Ausweichquartier diente, in das renovierte Stammhaus, das umfassend modernisiert wurde. Die Scala war im vergangenen Dezember mit der von Riccardo Muti dirigierten Salieri-Oper "L´Europa riconosciuta" wieder geöffnet worden.
"Jetzt beginnt die schwierigste Phase für die Scala. Lissner wird Einschnitte beschließen müssen, um den finanziellen Engpass zu überwinden. Unklar ist noch, wie sich diese Lage auf die Belegschaft auswirken wird", sagte Gewerkschaftssprecher Roberto Monticelli. Er warnte Lissner, das Personal nicht allein für die finanziellen Schwierigkeiten zahlen zu lassen. Die Gewerkschaften hatten nach Lissners Ernennung zum neuen Intendanten einen über zweimonatigen Streik beendet.