Zurückgekehrt von einem Aufenthalt im sonnigen
Kalifornien, hat Wolfgang Fellner wieder ein paar Informationen zu
seinem Tageszeitungsprojekt preisgegeben. Das Blatt werde in einem
"neuen Format" erscheinen, sagte er der Branchenzeitschrift "Der
österreichische Journalist": "Die 'Krone' ist zu klein, um wirklich
informativ zu sein, und die gängigen Zeitungen sind zu unhandlich."
Ein Gebäude inklusive "Newsroom" habe er bereits im Auge und "die
Finanzierung wird kein Problem sein". Es gebe "viel mehr Angebote,
als erwartet".
"Gegenseitige Befruchtung, keine Konkurrenz"
Wer sich an dem Abenteuer Tageszeitung beteiligen möchte, verriet
"Wofe" freilich nicht. Die Stellung der Fellner-Brüder werde "eine
sehr starke" sein, dazu werde man Partner haben, "die das
symbolisieren, was diese Zeitung erreichen will: gegenseitige
Befruchtung, keine Konkurrenz". Weder der "Kronen Zeitung" noch einer
anderen Tageszeitung wolle man wehtun: "Wir treten hier nicht gegen
jemand an, wir wollen keinen Zeitungskrieg, wir wollen auch nicht
alles niedermähen." Die "Krone" richte sich ohnehin an eine andere,
weil ältere Zielgruppe. "Ich sehe mich als Vertreter der 20- bis
49-Jährigen", so der 50-jährige Fellner, der sich nach eigenem
Bekunden "wie 40" fühlt.
Demnächst sollen Druckmaschinen bestellt werden
"In den nächsten Wochen" sollen eigene Druckmaschinen bestellt
werden. "Wir wollen ja keine Micky Maus-Zeitung machen, die in
fünfzig Minuten Pause vom Drucklauf der 'Presse' oder einer anderen
Zeitung heruntergedruckt wird." Das Interesse an einem Arbeitsplatz
bei dem neuen Projekt sei groß: "Ich bekomme derzeit im Monat etwa
200 Bewerbungen für Redaktion, Marketing, Verlag. Ich stelle wirklich
ein 'Dream Team' zusammen." Erst kürzlich war der Wechsel von
"WirtschaftsBlatt"-Vorstandschef Wolfgang Zekert ins Fellner-Boot
angekündigt worden (
etat.at
berichtete). (APA)