Bild nicht mehr verfügbar.

Zu seinen besten Zeiten stand Cipollini eine Klasse über der restlichen Sprintermeute und feierte Siege in Serie.

Foto: APA

Bild nicht mehr verfügbar.

Cipo im Tigeroutfit beim Giro-Prolog des Jahres 2003 im niederländischen Groningen.

Foto: APA
Rom - Der Giro d'Italia 2005 wird ohne einen großen Alten des Radsports rollen. Am Dienstag ließ Mario Cipollini seinen Rennstall Liquigas eine Rücktritts-Erklärung verkünden. Die mittlerweile 38-jährige Sprintkanone hatte in einer langen, seit 1989 andauernden Profi- Karriere insgesamt 189 Siege gefeiert, darunter die Rekordzahl von 42 Etappen beim Giro. Zwölf Tagessiege schaffte Cipollini bei der Tour de France, beenden konnte er die Große Schleife allerdins nie. Für kommenden Freitag wurde eine Pressekonferenz Cipollinis angekündigt. "Es ist eine schwierige Entscheidung, es kostet mich viel, aber die Öffentlichkeit wird es begreifen", wurde er zitiert.

Schon vor zwei Jahren hatte der Toskaner seinen Rücktritt angekündigt, diesen dann aber wieder revidiert. Diesmal scheint die Entscheidung endgültig zu sein. "Nur eine Woche vor dem Giro seinen Rücktritt zu erklären, ist schmerzhaft, aber auch ehrenhaft. Die Fans werden es verstehen", so Cipo, der sich die Auseinandersetzung mit der jüngeren Sprintergarde offenbar nicht mehr antun will.

"Ein alter Mann wie ich, der dem Radsport viel gegeben und auch viel zurückbekommen hat, sollte merken, wann der Zeitpunkt gekommen ist, um aufzuhören. Ich wäre gerne nächste Woche in Reggio Calabria an den Start gegangen, um beim Giro wieder um das Rosa Trikot zu kämpfen. Ich bin stolz und dankbar, meine Karriere als Fahrer im Trikot eines so großartigen Teams beenden zu dürfen", sagte der Weltmeister von 2002.

Cipollini war nicht nur wegen seiner unnachahmlichen Sprinterqualitäten zu Ruhm und Ehre gelangt, ein ordentlicher Schuss Exzentrik machte ihn zu einer der schillerndsten Figuren in der Radsport-Szene. Immer tiptop in Schale, war sich "Il Re Leone" (der Löwenkönig) seiner Dressman-Qualitäten sehr bewusst gewesen und wusste bei den Fans im selben Maße zu glänzen, wie er mit extravaganten Renndressen die Funktionäre auf die Palme brachte. (red)