Janusz Kondratiuk

Foto: Crossing Europe

Einen Linzer Schwerpunkt setzt ein Programmblock mit heimischen Musikvideos. Die 46minütige Dokumentation "Vagabonds on US Soil" von Rainer Kohlberger und Anatol Bogendorfer lässt den Zuschauer zum Backstage-Gast der international umtriebigen Linzer Formation Valina werden. Mehrfach präsent sind die Pophelden von SHY: "Ein Schicksal in nur einem Leben" (Regie: Günter Kaser), "Kein Mann auf dem Mond" (Regie: Steipe & Steinegger), "Country & Western" (Regie: Dieter Strauch) sowie "Durch und durch" (Regie: Fritz Steipe).

Weiters zu sehen: Texta featuring Blumentopf mit "Alt" (Regie: Paul Poet), Dealer mit "Cocaine Woman" (Regie: Dieter Strauch) sowie Jack Frost mit "Me, The Dark and You" (Regie: Gottfried Gusenbauer).

Veronika Schubert, die Oberösterreich-Gewinnerin des ORF-Kurzfilmwettbewerbs "shorts on screen", ist mit dem Kurzfilm "Stricken mit Vroni" vertreten. 24 weitere Kurzfilme, darunter Arbeiten von Dietmar Brehm, Thomas Steiner, Thomas Draschan, Siegfried A. Fruhauf (Artist in residence 2004) und Vorjahrespreisträgerin Michaela Schwentner vervollständigen das Local Artists Programm.

An einen der Kurzfilme wird für eine besonders innovative Leistung der von Synchro, Kodak und Land Oberösterreich gestiftete CROSSING EUROPE Award Local Artist 2005 im Gesamtwert von Euro 6.000,- vergeben. Die Jury Local Artists setzt sich aus Sandra Meyerhofer, Michaela Schwentner und Wolfgang Widerhofer zusammen.

"Conscious Rap!"

FM4-Redakteurin Petra Erdmann hat unter dem Titel "Conscious Rap!" eine Reihe mit europäischen Hip Hop Videos zusammengestellt, die kritisch sozialpolitische Themen visuell und über kunstvolle Reime verhandelt. Der europäische Hip Hop hat sich vom Abklatsch einer amerikanischen Erfolggeschichte emanzipiert und nimmt Stellung: Zu politischen Morden in Serbien und Polizeiwillkür am isländischen Kommissariat, macht sich an ein amüsantes Wachrütteln zu Aids und Safer Sex aus Spanien, entlarvt kulturelles Machoverhalten gegenüber türkischen Frauen, macht gegen rassistische Parolen in Frankreich mobil, zeigt englische Überlebensstrategien im sozialen Wohngetto und übt Kritik an neureichen Slowaken, die Kapitalismus und Kinderpornografie konsumieren.

Janusz Kondratiuk

Eine Reverenz erweist das Festival am Donnerstag, 28. April, um 18.00 Uhr im Moviemento dem polnischen Regisseur Janusz Kondratiuk, der seine langjährige Unterrichtstätigkeit in audiovisueller Gestaltung an der Universität Linz beenden wird. Im Zuge eines kleinen Specials präsentiert das Festival zwei frühe Arbeiten Kondratiuks, die in Polen beide Kultstatus genießen:

"Dziewczyny do wziecia /Girls Ready To Go" aus dem Jahr 1972, das drei vom Land kommende Fabriksarbeiterinnen auf dem Weg zu Männerbekanntschaften und Unterhaltung in die Großstadt zeigt, sowie das 1971 gedrehte Beziehungsdrama "Niedziela Barabasza/ Barabbas' Sunday" über die eheliche Beziehung des leidenschaftlichen Amateurtorhüters Barabbas. (red)