Unentschieden sind beispielsweise der ehemalige Außenminister Jan Kavan und der jetzige Chef des außenpolitischen Ausschusses, Vladimir Lastuvka, weil ihnen Diplomatiechef Cyril Svoboda (KDU-CSL) ein Dorn im Auge ist. Beide wünschen einen "größeren Einfluss" der CSSD auf die Außenpolitik des Landes. Konkret fordern sie, dass die CSSD den Posten des ersten Vizeaußenministers besetzen kann - am besten mit dem tschechischen Botschafter bei der UNO in New York, Hynek Kmonicek, der vor 2002 unter Kavan stellvertretender Außenminister gewesen war.
"Rebell"
Darüber hinaus kritisieren Kavan und Lastuvka, dass Svoboda einige tschechische diplomatische Missionen in Südamerika und Afrika auflösen will. Der Außenminister will jedoch keine personellen Änderungen in seinem Ressort vornehmen, und Kmonicek lehnte er als möglichen ersten Vizeaußenminister direkt ab.
Ein weiterer "Rebell" ist der Abgeordnete Robert Kopecky. Nach Angaben der Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" schrieb er einen Brief an Paroubek, in dem er die Absicht äußerte, den CSSD-Klub im Unterhaus zu verlassen und die Regierung nicht zu unterstützen. Kopecky beschwert sich über "falsche Kommunikation" innerhalb der CSSD sowie über "Attacken" gegen ihn. In den vergangenen Tagen geriet er darüber mit Paroubek in Streit, nachdem er in einem Zeitungsinterview erklärt hatte, dass er statt Paroubek lieber jemanden anderen im Premiersamt sehen würde.
Probleme mit der Unterstützung der Neuauflage der CSSD/KDU-CSL/US-DEU-Regierung haben nach Medienberichten auch die Abgeordneten Josef Hojdar und Petr Lachnit. Alle diese fünf CSSD-Abgeordneten gelten in der innerlich gespaltenen CSSD als Anhänger des früheren Partei- und Regierungschefs Milos Zeman. Paroubek verhandelt unterdessen mit den Abtrünnigen und hofft, dass sie schließlich seine Regierung doch unterstützen werden.