Wien - Überraschender Deal in der Formel 1. Wie am Samstag in Imola bekannt wurde wird das österreichisch-britische Red-Bull-Team in den kommenden beiden Saisonen mit Ferrari-Motoren beliefert. Derzeit fährt Red Bull mit Motoren von Cosworth. Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz war am Samstag höchstselbst nach Imola gekommen um die Sache unter Dach und Fach zu bringen. Er stattete dem Team einen Besuch ab und traf sich auch mit Bernie Ecclestone. Auch bei Renault gibt es Neues: die Verträge mit mit Fernando Alonso und Teamchef Flavio Briatore wurden um ein Jahr bis 2006 verlängert. Der Spanier wird damit definitiv auch 2006 für die Franzosen an den Start gehen.

"Ferrari ist ein Synonym für Erfolg in der Formel 1. Wir sind sehr stolz, dass Red Bull mit Ferrari-Motoren ausgerüstet wird. Das ist ein enormer Schub für das Team und bestätigt unsere Absicht an der Spitze mit zu fahren", meinte Red-Bull-Sportdirektor Christian Horner zur Zusammenarbeit mit den Roten. Laut Technik-Direktor Günther Steiner sei die Entscheidung für Ferrari sei in den letzten Tagen gefallen. Es hätte auch Gespräche mit Honda und BMW gegeben.

Auch Ferrari, zuletzt sechs Mal in Folge Konstrukteurs-Weltmeister, zeigte sich nach dem Deal hoch zufrieden. "Wir freuen uns sehr, dass wir die Einigung erreicht haben. Entschlossenheit, Motivation und Enthusiasmus der Leute bei Red Bull Racing waren der Schlüssel dafür, dass wir diese Entscheidung getroffen haben", erklärte Ferrari-Boss Jean Todt.

Tradition als Motoren-Lieferant

Damit setzt das Traditionsteam aus Maranello seine Tätigkeit als Motorenlieferant fort, seit 1991 hat man mit Ausnahme der Jahre 1993 bis 1996 stets auch andere Teams versorgt. In der laufenden WM fährt das Schweizer Sauber-Team mit Ferrari-Motoren die unter dem Sponsornamen Petronas firmieren und nach Schätzungen 25 Mill. Dollar jährlich kosten. Der Vertrag läuft jedoch mit Saisonende aus, Sauber liebäugelt mit BMW und Toyota-Motoren. Von der Saison 2006 an müssen in der Formel 1 Achtzylinder-Motoren verwendet werden.

Renault lobt seinen Teamchef

"Wir sind über die Arbeit des Teams und die erreichten Ergebnisse unter Flavio Briatores Management äußerst erfreut", teilte Patrick Faure, der Präsident des Renault-Teams, in Imola mit.

Briatore ist seit 2000 für das Team verantwortlich, das bis einschließlich 2001 Benetton hieß. Auch als der siebenmalige Weltmeister Michael Schumacher 1994 und 1995 seine ersten beiden Titel holte, war der Italiener Teamchef bei Benetton. (red/APA)