Foto: Al Jazeera
Bagdad/Kairo/Bukarest - Die Entführer dreier rumänischer Journalisten im Irak haben damit gedroht, ihre Opfer zu töten, falls die rumänischen Truppen nicht binnen vier Tagen aus dem Land abgezogen werden. Der arabische Nachrichtensender "Al Jazeera" strahlte am Freitag ein Video mit den drei Entführten aus. Das Video zeigt die Fernsehjournalistin Marie Jeanne Ion, die nach Angaben des Senders die Regierung in Bukarest zum Abzug der Truppen auffordert. Außerdem bittet sie ihre Landsleute in Rumänien, Demonstrationen zu organisieren, um diese Forderung durchzusetzen.

Rund 700 rumänische Soldaten im Irak stationiert

Im Irak sind rund 700 rumänische Soldaten als Teil der US-geführten Koalition stationiert. Der rumänische Staatspräsident Traian Basescu brach wegen dieser Entwicklung einen Besuch im Nachbarland Moldawien vorzeitig ab und reiste zu einer Krisensitzung nach Bukarest. Der Botschafter Rumäniens in Bagdad, Stefan Stuparu, sagte am Freitag, es werde alles getan, um die Geiseln frei zu bekommen.

Geiseln mit Gewehren in Schach gehalten

Neben der Journalistin sitzen auf dem Boden ihr Kameramann Sorin Dumitru Miscoci vom rumänischen Sender Prima TV und Ovidiu Ohanesian von der Tageszeitung "Romania libera". Die Entführer halten die Geiseln auf dem Video mit Gewehren in Schach. Ein weiteres Band zeigt den zusammen mit den Rumänen entführten Mohammed Munaf. Der Übersetzer ist amerikanischer, rumänischer und irakischer Staatsbürger. Die Vier waren am 28. März in Bagdad entführt worden.

Grauenvolle Video-Szenen zum abgestürzten Hubschrauber aufgetaucht

Auf einer Islamisten-Internetseite tauchte ein Video mit grauenvollen Szenen auf. Zu sehen ist nach Angaben der Extremistengruppe "Islamische Armee im Irak" die Erschießung des einzigen Überlebenden des Hubschrauber-Abschusses vom Donnerstag. Auf dem Video sind ein zerstörter Hubschrauber und mehrere zum Teil verkohlte Leichen zu sehen. Dann schwenkt die Kamera auf den Überlebenden, der einen Piloten-Overall trägt. Ein Iraker fordert ihn auf, zu laufen. Dann wird der Mann unter lauten "Gott-ist-groß"-Rufen erschossen.

Die US-Armee erklärte am Freitag, die sterblichen Überreste der elf Ausländer, die bei dem Helikopterabsturz nördlich von Bagdad ums Leben gekommen waren, seien inzwischen zu einem Luftwaffenstützpunkt gebracht worden. Bei den Toten handle es sich um sechs amerikanische Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Blackwater, drei bulgarische Besatzungsmitglieder sowie zwei Leibwächter von den Fidschi-Inseln. (APA/dpa/Reuters)