Wien - Die österreichische Plattform "Wir sind Kirche" äußerte sich am Mittwoch zur Wahl von Kardinal Josef Ratzinger zum neuen Papst erwartungsgemäß wenig euphorisch. In einer Presseaussendung heißt es, man sehe keinen Grund zur Resignation. Denn Ratzinger sei "ein hoch gebildeter Theologe, ein Kenner der Kirche und der Kurie, veränderungsfähig, wie sein Wandel vom aufgeschlossenen Konzilstheologen zum Bewahrer gezeigt hat. Vielleicht folgt jetzt noch einmal ein Wandel, diesmal zum Reformpapst."Die Fragen liegen für die Gruppe der Kirchenreformer auf dem Tisch: "Subsidiarität statt Zentralismus, glaubwürdiges Vorleben statt guter Ratschläge für andere, Dialog statt Befehle. Es geht nicht um Modernisierung, nicht um ein Christentum zu herabgesetzten Preisen sondern um Evangelisierung, um ein in unsere heutige Welt bringen der Botschaft Jesu." Es sei ja schon vorgekommen, dass sich Menschen im Amt verändert haben. "Vielleicht besinnt sich der neue Papst auf seine frühen Jahre, wo er offen und freundlich auf die Bedürfnisse der Menschen eingegangen ist - auch wenn Liebe und Barmherzigkeit bei der Ausübung seines Amtes als Chef der Glaubenskongregation nicht immer spürbar waren." (APA)