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Foto: AP/ALIK KEPLICZ
Wien - "Züge einer kleinen Krise" tragen nach Ansicht der Fondsgesellschaft Invesco das Ausmaß und vor allem die Geschwindigkeit der Abwertung der osteuropäischen Währungen seit März. Als Begründung der Kursverluste führt Invesco Andeutungen der US-Notenbank Fed an, wonach die Dollar-Leitzinsen schneller als erwartet erhöht werden könnten.

Ein rascherer Anstieg der US-Zinsen verringere den relativen Vorteil der Hochzinswährungen wie Zloty oder Forint entsprechend schneller. Spekulative Anleger würden ihre Positionen in diesen Währungen schließen. Dabei wird Invesco zufolge die ganze Region "über einen Kamm" geschoren, weshalb auch Währungen mit niedrigen Zinsen wie die tschechische Krone in Mitleidenschaft gezogen würden.

Zloty am stärksten betroffen

Im März setzten die Währungen Osteuropas nach zuvorliegenden Aufwärtsbewegungen zu scharfen Korrekturen an. Am schlimmsten erwischte es die polnische Währung: Inzwischen müssen wieder knapp 4,2 Zloty für einen Euro gezahlt werden - um 8,1 Prozent mehr als in der ersten Märzhälfte. Beim Forint betrug das Minus 3,5 Prozent auf rund 250 Einheiten für einen Euro, die tschechische Krone notierte mit rund 30,3 zum Euro um 3,3 Prozent leichter.

Auf längere Sicht sieht Invesco aber keinen Grund, die Finger von osteuropäischen Währungen zu lassen. Für einen raschen Beitritt zur Europäischen Währungsunion müssten die neuen EU-Mitglieder ihre Währungen real aufwerten, um dauerhafte wirtschaftliche Ungleichgewichte zu vermeiden. Langfristig sollten sich Veranlagungen in osteuropäischen Währungen daher auszahlen, so Invesco in ihrem "Market Update" für April, auch wenn man bis dahin noch ähnliche Krisen aussitzen müsse. (APA)