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Foto: APA/EPA/Coffrini
Sitten - Tragisches Ende einer Urlaubsfahrt in den Alpen: Auf der Fahrt einer Schweizer Reisegruppe in den Süden stürzte ihr Bus auf einer Passstraße am Großen St. Bernhard 200 Meter in den Abgrund. Zwölf Menschen starben bei dem bisher schwersten Busunglück in der Schweiz seit 1982. 15 Menschen wurden nach Polizeiangaben teilweise schwer verletzt. Unter den Toten sind sechs Frauen, fünf Männer und ein Jugendlicher im Alter von 15 Jahren. Vier Menschen wurden schwer verletzt, schwebten jedoch nicht in Lebensgefahr.

Nebel behinderte Bergung

Der Reisebus war auf der Straße an der Nordseite des Berges von der Fahrbahn abgekommen und hatte sich mehrmals überschlagen. Schneestürme und dichter Nebel behinderten die Bergung der 27 Insassen über viele Stunden. Nur mühsam konnten sich die Rettungsmannschaften bis zu dem Fahrzeug in der Schlucht hinabseilen, ein Hubschrauber musste abdrehen. Die Reisenden waren unterwegs ins italienische Savona, wo sie an einer Kreuzfahrt teilnehmen wollten.

Unfallursache unbekannt

Der Bus war kurz vor 10.00 Uhr von der Straße im Unterwallis aus bisher unbekannten Gründen abgekommen. Die Fahrbahn zwischen den Ortschaften Orsieres und Liddes war vom Schnee geräumt. Außerdem fuhr der Wagen bergauf, "er konnte also nicht rutschen", sagte ein Polizeisprecher. Einige Fahrgäste wurden im oberen Teil der Schlucht aus dem Fahrzeug geschleudert. Alle anderen wurden mit dem Bus in die Tiefe gerissen und kamen ums Leben.

200 Helfer im Einsatz

Rund 200 Bergführer, Ärzte und Grenzwächter seilten sich den steilen Hang an der Unfallstelle hinab, um bis an das Wrack des Busses zu gelangen, das in einem Flussbett liegt. Verletzte wurden in die Krankenhäuser von Martigny und Sitten gebracht. Die Toten wurden zunächst in eine Halle in Orsieres aufgebahrt und sollten am Abend ihren Familien übergeben werden. (APA/dpa/sda)