Wien - Das Geschäftsjahr 2004 ist für die Kärntner Hypo gut gelaufen. Die Bank ist in acht Ländern (Balkan plus Liechtenstein) aktiv, die meisten Kunden hat das Institut, das 2007 an die Börse gehen wird, in Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Österreich und Italien. 2006 soll der Aktionsradius nach Montenegro ausgedehnt werden, die Zahl der Kunden (derzeit 750.000) soll mittelfristig verdoppelt werden, so Vizechef Günter Striedinger.

Die wichtigsten Kennzahlen der Bank, die einen massiven Expansionskurs verfolgt: Die Bilanzsumme hat sich um 40 Prozent auf 17,8 Mrd. Euro erhöht, das Betriebsergebnis legte um ein Drittel auf rund 259 Mio. Euro zu, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) auf 171 Mio. Euro. Die Geschäfte in Kroatien liefern rund ein Drittel des Betriebsergebnisses ab, Österreich 16 Prozent. Der Grund dafür, so Striedinger: "In Österreich sind wir stark im risikoärmeren institutionellen Geschäft tätig, in Kroatien im margenstärkeren Retailbereich."

Im kommenden Herbst wollen die Kärntner auch das glatte Londoner Bankenparkett betreten, vorgesehen ist eine Repräsentanz. Hypo-Chef Wolfgang Kulterer: "Die britischen Investoren haben die Chancen des Balkan entdeckt, darum müssen wir in London präsent sein." Das gilt auch für Deutschland, "das seine Kunden aus der mittelständischen Wirtschaft vergessen hat", so Kulterer, eine Niederlassung in München ankündigend.

Zum bevorstehenden Einzug von Veit Schalle in seinen Aufsichtsrat wollte Kulterer vorweg nur so viel sagen: "Wenn das kommt, ist das eine sehr positive Entwicklung." Personelle Veränderungen wird es auch noch im Vorstand geben: Er soll noch heuer von drei auf vier Mitglieder aufgestockt werden. (gra, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.4.2005)