Bild nicht mehr verfügbar.

Vier Flugsimulatoren visualisieren ab 2006 in Schwechat "die Welt in einer Box"

Foto: APA/LFT
Wien - Die Lufthansa-Tochter "Lufthansa Flight Training" (LFT) errichtet in Kooperation mit der Austrian Airlines Group bis Mitte 2006 auf dem Gelände der technischen Basis der AUA am Flughafen Wien-Schwechat ein Simulator-Trainingszentrum. Kostenpunkt: Insgesamt 35 Millionen Euro. Das gaben Vertreter von Lufthansa und AUA am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt.

Fertigstellung 2006 geplant

Baubeginn ist laut LFT-Geschäftsleiter Captain Dieter Harms im Juli 2005, die Fertigstellung ist für das zweite Quartal 2006 geplant. Das Zentrum - es soll Lufthansa Flight Training Vienna heißen - bietet Platz für vier Flugsimulatoren, 2006 sollen zunächst zwei aufgestellt werden, wobei nur einer bereits genauer definiert ist. Es handelt sich dabei um einen Simulator für den Airbus A320-200, der derzeit in Bremen steht. Die beiden jeweils rund zwölf Tonnen schweren Geräte werden auf Tiefladern auf dem Landweg nach Wien gebracht, so Wolfgang Kracker von der LFT.

"Insgesamt absolvieren AUA-Piloten durchschnittlich rund 7.000 Simulatorstunden pro Jahr, die Erstschulung pro Crew auf einem Flugzeugtyp dauert 70 Stunden", sagte Captain Christian Korherr, Leiter des Crewtrainings im Austrian-Flugbetrieb. Derzeit werden die rund 700 AUA-Piloten auf der ganzen Welt geschult, etwa in Frankfurt, Berlin, Amsterdam oder Kairo. Die Einsparungen der Kosten für die auswärtigen Trainings - per anno werden dafür rund fünf Millionen aufgewendet - durch die Simulatoren in Wien bezifferte Korherr mit "bis zu 800.000 Euro jährlich".

Bauvolumen: 9 Millionen Euro

Das Bauvolumen der beiden Hallen, die auf einem 4.000 Quadratmeter großen Grundstück stehen sollen, beträgt laut LFT-Sprecher Kracker rund neun Millionen Euro. Ein Frankfurter Architekturbüro, das bereits mehrere solche Zentren errichtet hat, ist mit der Planung befasst, ein österreichisches Unternehmen soll den Bau durchführen. Am 26. April gibt es in Frankfurt ein Treffen mit den österreichischen Behörden, um die Auflagen zu erörtern. "Eine Umweltverträglichkeitsprüfung wird es auch geben", so Kracker.

"Das Engagement in Wien entspricht unserer Strategie, in unserem Heimatmarkt Europa weiter zu wachsen. Unser Fokus liegt dabei besonders auf Osteuropa", sagte Harms, der vor 64 Jahren selbst in Wien geboren ist. "Wien hat Zukunft, was auch ein Plus von 15 Prozent bei den Passagierzahlen 2004 zeigt."

"Die Welt in einer Box

Die Simulatoren verfügen über die neueste Technologie, so Kracker: Sie haben das Original-Cockpit und können die Bewegungen der Maschine, verschiedene Sichtverhältnisse bis zum Schneesturm und Turbinengeräusche simulieren. Das Sichtsystem EP-10000LT gewährleiste außerdem, dass man "die gesamte Erdkugel visualisieren kann". Kracker: "Sozusagen die Welt in einer Box."

Die Simulatoren sollen auch an andere Airlines für Schulungen vermietet werden. Eine Stunde kostet zwischen 400 und 600 Euro. Weiters ist geplant, auch Privatpiloten so genannte Erlebnisflüge anzubieten. Die LFT hat 2004 laut Harms einen Gewinn von 13,5 Millionen Euro an "Mutter Lufthansa" abgegeben. (APA)