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Grafik: Archiv
Schwere Vorwürfe hat die Analystin Laura DiDio von der Yankee Group gegen die Linux Community erhoben: In dieser gebe es "verrückte Extremisten", die jeden bedrohen würden, der nicht ihrer Meinung sei, meint DiDio in einem Gespräch mit ZDnet .

Beschimpfungen

Sie habe bereits die "Unix-Kriege" miterlebt, aber was im Moment ablaufe, habe sie noch nie erlebt. Die Streitigkeiten seien vollkommen aus jedem Rahmen gelaufen, schließlich handle es sich doch "nur" um Software. So werde sie persönlich mittlerweile in Foren mit Namen wie "Didiot" bedacht, immer wieder sei sie auch spät abends zu Hause telefonisch kontaktiert worden.

Kritik

Hintergrund der aktuellen Streitigkeiten ist eine Studie der Yankee Group, die die langfristigen Kosten des Windows- und Linux-Einsatzes weitgehend gleich hoch sehen. KritikerInnen werfen DiDio vor, dass die Studie mehrere eklatante methodische Probleme aufweise, so sei sie in Zusammenarbeit mit einem Microsoft-Gold-Partner entstanden, außerdem sei das meiste davon Interpretation und nicht Fakten, wahrgenommen aus einer Perspektive, die klar Microsoft-freundlich sei. So sei als Plus für Microsoft vermerkt worden, dass es nun monatliche Patch-Days gebe, aber die meist umgehenden Sicherheitsaktualisierungen der verschiedenen Linux-Distributoren nicht erwähnt worden.

Vorgeschichte

DiDio weist diese Vorwürfe zurück, sie werde ausschließlich von der Yankee Group bezahlt, und nehme kein Geld von einzelnen Softwareherstellern. Dass die Wogen gerade bei von DiDio verantworteten Studien besonders hochschlagen, mag ihren Grund aber auch in zurückliegenden Konflikten zu suchen sein. So kam die Analystin zu Hochzeiten der SCO-Auseinandersetzung unter heftige Kritik, als sie - als Nicht-Programmierin - aufgrund von einigen Zeilen Code eine Übereinstimmung zwischen Unix- und Linux-Code festgestellt haben wollte. (red)