"Wenn wir die Leute

nur reinbringen können! Wer einmal in diesem Auto sitzt, kauft es meist auch. Unsere Anstrengungen müssen noch mehr in diese Richtung gehen!" Gerald Porcario, Produktverantwortlicher Vel Satis global, umreißt so das Grundproblem für die extravagante Luxuslimousine aus Frankreich.

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Das Interesse

- trotz schier allmächtiger deutscher Konkurrenz (Mercedes E-Klasse, 5er BMW, Audi A6) - so nachhaltig zu wecken, dass die Leute sich einfach mal nur reinsetzen. Dann nämlich sei die halbe Ernte bereits eingefahren.

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Tatsächlich:

Bei Interieur (edle Materialien) und Raumanmutung (großzügiger geht's kaum) muss sich der Vel Satis, der - wie bald auch wieder Citroën (C6) - ganz auf französische Eigen-Art setzt, vor niemandem verstecken. Besonders mögen wir die Mattholzleiste vorn und die zweckdienliche Asymmetrie, bei den Vordersitzen etwa: Sie fallen nach innen zu ab, ergo blicken Heckpassagiere besser durch.

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Die Modellpflege

fiel außen wie innen behutsam aus, und der Vel Satis fährt sich immer noch als ausgeprägter Cruiser. Angemessenste, weil souveränste Motorisierung (zwei Benziner, drei Diesel, 139 bis 241 PS) ist und bleibt der feine 3,5-Liter-V6 (241 PS) mit 5-Gang-Automatik.

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Und meistgenannte Innovation

ist das soeben auch im Laguna eingeführte Multimedia-Navigationssystem: Entkoppelte Bedien- und Sichteinheit, sehr praktisch - kein Schaden, dass Renault sich im Konzept von Audis MMI inspirieren ließ.

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Renaults Luxusvanousine

bleibt also eine spannende Alternative. Auch, wenn die Avantgarde zulassungstechnisch die Nachhut bildet, der Wagen so gesehen bisher wenig vel-satisfaktionsfähig war.

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Zudem

ist der immer noch reichlich futuristische Luxusraumgleiter ob seiner Vermengung von Van und Limousine ein Trendsetter für alles, was jetzt an Crossover-Modellen auf uns zukommt, Mercedes R-Klasse und Audi Q7 etwa.

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Verständlich dennoch,

wenn sich bei Renault Ernüchterung breit macht. Was hatten die Medien 2002 nicht an Begeisterung versprüht - nützt alles nichts, wenn der Markt sagt: non. Umgekehrtes Paradebeispiel: Welch mediale Häme gab es nicht für den VW Touran, doch die Kunden wollen genau so ein Auto, die Marktforscher lagen richtig.

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In Österreich

wurden bisher 400 Vel Satis verkauft. Nun läuft am 22. April "Phase 2" an. Alice Urbanek, Produktmanagerin beim Importeur, fasst die Bedeutung des Autos so zusammen: "Es ist wichtig, dass wir als Renault in der Oberklasse ernst genommen werden. Die Präsenz in diesem Segment ist für uns von großer Bedeutung." In Stückzahlen ausgedrückt: 100 Käufer werden für heuer erwartet. Preise: 35.590 bis 51.240 €.

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Wie hatte

Renault-Designchef Patrick Le Quement einst orakelt? "Wird der nichts, können wir in der Oberklasse einpacken." Wär aber schade! (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 8.4.2005)

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