Überzeugter Internationalist: US-Senator William Fulbright (1905-1995).

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Wien - Insgesamt 255.000 Studenten und Professoren aus 140 Ländern haben schon an "seinen" Austauschprogrammen teilgenommen: Am 8. April jährt sich der Geburtstag des 1995 verstorbenen US-Senators J. William Fulbright aus Arkansas zum hundertsten Mal. Fulbright hatte seinen "Marshallplan für die Köpfe" 1946, gleich nach dem Zweiten Weltkrieg, ins Leben gerufen, um nationalistischen Tendenzen im Ausland, aber auch isolationistischen Tendenzen in den USA selbst entgegenzuwirken.

In der Zeit vor dem Krieg hatte es nur sehr wenige vergleichbare Initiativen gegeben, die zudem noch, wie die Rhodes Scholarship, von sehr elitärem Charakter waren. Fulbright versuchte die Austauschtätigkeit auf eine viel breitere Basis zu stellen, weil er überzeugt war, viele Bürger gleichsam zu "Diplomaten" machen zu können und auf diese Weise zur Völkerverständigung beizutragen.

Der österreichisch-amerikanische Studentenaustausch im Rahmen der Fulbright-Programme begann im Universitätsjahr 1951/52, mehr als 3000 Österreicher und 2000 Amerikaner haben inzwischen an diesem bilateralen Austausch teilgenommen. Fulbright kannte Österreich übrigens aus eigener Anschauung: 1929 verbrachte er sechs Monate in Wien.

Aus Anlass von Fulbrights hundertstem Geburtstag findet am Freitag um 19 Uhr ein Festakt an der Diplomatischen Akademie (Favoritenstraße 15a, 1040 Wien) mit Bundesministerin Elisabeth Gehrer und dem amerikanischen Botschafter Lyons Brown statt. Die Festrede hält der emeritierte Wiener Historiker Gerald Stourzh. (win/(DER STANDARD, Printausgabe, 8.4.2005)