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Foto: Archiv
Sie haben ein kleines Gartengrundstück gekauft, für das sich die Anschaffung eines Rasenmäher fast nicht lohnt? Sie wollen an Ihrem Häuschen eine Garage anbauen und benötigen eine Mischmaschine? Natürlich kann man sich derartige Geräte kaufen oder bei Firmen ausleihen, doch das hat seinen Preis.

"Die Borger"

Warum also sich das Ganze nicht ausborgen und das so gut wie kostenlos? Die Möglichkeit bietet dazu die deutsche Online-Verleih-Plattform "Die Borger", die jetzt ihre Aktivitäten auch nach Österreich ausdehnt.

"Kostenlos leihen statt teuer kaufen", lautet das Motto des vor knapp einem Jahr ins Leben gerufenen Leihportals, auf dem laut Initiator Andreas Kahnert mittlerweile bereits etwa 4100 Borger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit mehr als 9200 Objekten angemeldet sind.

Das Angebot reicht dabei vom Elektronik- und Musikequipment, über Spiele, Bücher, Filme, Urlaubsausstattung bis hin zu Fitnessgeräten und Partybedarf. "Wir haben sogar ein Flugzeug im Angebot", so Kahnert zum STANDARD.

So funktioniert's

Die Anmeldung und Mitgliedschaft bei den Borgern ist grundsätzlich kostenlos. Voraussetzung sind drei Objekte, die man selbst gern anderen zur Verfügung stellt. Für jedes eingestellte Objekt gibt es Borgerpunkte.

Für die Vermittlung zahlt der Borger jedoch eine geringe Gebühr. So kostet beispielsweise eine CD etwa 15 Cent Gebühr. Die Gebühr kann jedoch auch in Borgerpunkten entrichtet werden. Wer also fleißig selbst anderen was ausborgt, leiht quasi wirklich kostenlos.

Pfand

Da bei geborgten Gegenstände im Freundeskreis bekanntermaßen gerne darauf "vergessen" wird, diese zurückzugeben, darf der Verleiher vom Borger ein von ihm selbst festgelegtes Pfand verlangen.

Natürlich funktioniert so ein System nicht über große Distanzen. "Wir sehen darin so eine Art organisiertes Nachbarschaftsborgen", sagt Kahnert, der fest davon überzeugt ist, dass die Plattform im Laufe der Zeit immer mehr Leihwillige anziehen wird.

Neu sind seit Kurzem die Nachbarschaftshelfer, die ebenfalls über ein Punktesystem honoriert werden.(DER STANDARD, Printausgabe vom 2./3.4.2005)