Vatikanstadt – Papst Franziskus hat den US-Kardinal Sean O'Malley als Präsident der päpstlichen Kommission für den Kinderschutz im Amt bestätigt. Der Papst ernannte für die Kommission neun neue Mitgliedern, unter anderem den Italiener Ernesto Caffo, Gründer des Kinderschutzwerks "Telefono Azzurro". Insgesamt zählt die Kommission 16 Mitglieder.

Der Papst habe mit größter Aufmerksamkeit die neuen Mitglieder der Kommission ausgewählt, berichtete O'Malley nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA: Die neuen Mitglieder sollen der Kommission eine globale Vision im Einsatz für den Kinderschutz vermitteln. Die Kommission wird im April zusammenkommen und Missbrauchsopfer treffen. Konsultationen sollen in den nächsten Monaten zur Gründung einer beratenden internationalen Gruppe von Personen aufgenommen werden, die Kindermissbrauch erdulden mussten.

Missbrauchsopfer traten aus Kommission aus

Die "Päpstliche Kommission für den Schutz von Minderjährigen" war 2014 von Papst Franziskus eingerichtet worden. Das Gremium soll Vorschläge für ein wirksameres Vorgehen gegen sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche erarbeiten. Der Kommission gehören Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Theologen und Juristen an.

Das britische Missbrauchsopfer Peter Saunders hatte im Dezember sein seit Februar 2016 ruhendes Mandat in der päpstlichen Kinderschutzkommission ganz abgegeben. Anfang März hatte sich die Irin Marie Collins als zweites der beiden Missbrauchsopfer aus dem Gremium zurückgezogen. Sie begründete ihren Schritt mit einer mangelnden Kooperation der vatikanischen Glaubenskongregation. (APA, 17.2.2018)