Peking – Die chinesische Regierung hat die vor wenigen Tagen vorgelegte neue US-Verteidigungsstrategie als rückwärtsgewandt kritisiert. Die Strategie zeige ein "Denken wie im Kalten Krieg" und sei voll mit unrealistischen Annahmen von Nullsummenspielen, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag einen Sprecher des Verteidigungsministeriums in Peking.

"China hat konsequent den Weg der friedlichen Entwicklung eingeschlagen und eine defensive nationale Verteidigungspolitik verfolgt", sagte Ministeriumssprecher Ren Guoqiang. In der am Freitag vorgelegten US-Verteidigungsstrategie macht das Pentagon deutlich, dass es nicht mehr im Terrorismus, sondern im militärischen Konkurrenzkampf mit Ländern wie Russland und China die größte Herausforderung sieht.

Strategischer Konkurrent

Es werde zunehmend klarer, dass China und Russland eine Welt formen wollten, "die im Einklang mit ihrem autoritären Modell steht", steht in der Zusammenfassung der Strategie. China sei ein strategischer Konkurrent, der seine Nachbarn mit einer "räuberischen Wirtschaftspolitik" schikaniere und eine Aufrüstung im Südchinesischen Meer vorantreibe, heißt es in dem Bericht weiter. Ren betonte hingegen, dass China im Südchinesischen Meer sein "souveränes Recht" ausübe, so Xinhua. (APA, 21.1.2018)