Innsbruck/Wien – Die Lawinengefahr in Tirol ist von den Experten des Landes am Freitag oberhalb von 2.000 Metern weiterhin als groß, also mit Stufe 4 der fünfteiligen Skala, eingestuft worden. Die Situation bleibe für Wintersportler angespannt, da die Wahrscheinlichkeit Lawinen auszulösen hoch sei. Die Gefahrenbereiche befinden sich von etwa 1.600 Metern aufwärts in allen Hangrichtungen, hieß es.

Mitunter können Lawinen jedoch auch aus flachen Geländebereichen fernausgelöst werden und durchaus größer werden. Die Gefahr von spontanen Schneebrettlawinen sei hingegen deutlich zurückgegangen. Am ehesten ist dies in den weiterhin stark vom Wind beeinflussten Gebieten in kammnahen, sehr steilen Gelände in hohen Lagen denkbar, so die Experten.

Gleitschneelawinen und Triebschneepakete

Auf steilen Wiesenhängen bleiben Gleitschneelawinen jedoch nach wie vor ein Thema. Etwas besser sei die Situation im neuschneearmen südlichen Osttirol. Triebschneepakete sind dort kleiner, jedoch ebenso leicht zu stören. Die Experten warnten Wintersportler zu sehr großer Zurückhaltung. Unerfahrene Personen sollten auf den gesicherten Pisten bleiben, hieß es.

Die Lawinensituation am Arlberg hat sich hingegen etwas entspannt. Die Straßensperre der Arlberg Straße (B197) bei St. Anton konnte noch am Donnerstagabend wieder aufgehoben werden, sagte ein Sprecher des ÖAMTC zur APA. Gesperrt blieb die B197 jedoch weiterhin zwischen Rauz und St. Christoph. Zürs und Lech waren demnach weiterhin nur über die Vorarlberger Seite aus erreichbar.

Die seit Donnerstag wegen der prekären Lawinensituation zwischen Landeck-Zams und St. Anton am Arlberg gesperrte Westbahnstrecke ist Freitagfrüh wieder freigegeben worden. "Seit 7.00 Uhr verkehren die Züge wieder", berichtete ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair der APA. Die Mitarbeiter der ÖBB standen seit 4.30 Uhr im Räumeinsatz. Die Strecke wurde teils mit schwerem Gerät, teils händisch freigemacht. (APA, 19.1.2018)