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Kommende Huawei-Smartphones wechseln auf Android Messages.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/David Becker

Die Open-Source-Natur von Android ermöglicht es den Hardwareherstellern das System weitgehend nach ihren eigenen Vorstellungen anzupassen. Dabei werden zum Teil selbst die grundlegendsten Programme von vielen Anbietern neu implementiert. So ergibt es sich etwa, dass die meisten Android-Smartphones mit eigenen SMS-Apps kommen – ein Wildwuchs, den Huawei nun bei der eigenen Hardware beenden will.

Interessenslage

Künftige Huawei-Smartphones sollen mit Googles eigener App für SMS/MMS-Aufgaben, Android Messages, ausgeliefert werden. Huaweis Interesse daran dürfte aber weniger die Vereinheitlichung mit anderen Herstellern sein, viel mehr erbt man damit auch Support für RCS – den Nachfolger für SMS / MMS.

Hintergrund

RCS wird seit Jahren immer wieder von Mobilfunkbetreibern in Spiel gebracht, eine breitere Verfügbarkeit scheiterte bisher aber immer an praktischen Problemen. So haben Hardwarehersteller und Provider zum Teil untereinander inkompatible Lösungen geschaffen. Vor einiger Zeit hat Google den Softwarehersteller Jibe übernommen, und versucht dessen RCS-Implementation seitdem als einheitlichen Standard durchzusetzen.

RCS bietet viele von Messengern bekannte Funktionen, soll aber eben plattformunabhängig laufen. Die Implementation auf Provider-Ebene bedingt allerdings auch, dass RCS längst nicht überall verfügbar ist, müssen die Netzanbieter dies doch jeweils unterstützen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Hürden für die Verbreitung von RCS, so macht derzeit etwa Apple keinerlei Anstalten den SMS/MMS-Nachfolger zu unterstützen.

Video

Huawei betont aber noch andere Vorteile durch den Umstieg auf Android Messages: Bietet dieses doch direkte Unterstützung für Videotelefonie. Hier kommt entweder Googles eigene App Duo oder ViLTE zum Einsatz – letzteres natürlich nur, wenn es der eigene Provider anbietet. (apo, 18.1.2018)