SAP bekommt nach Korruptionsvorwürfen Ärger mit den Behörden in Südafrika. Die für die Registrierung von Firmen zuständige Meldestelle CIPC teilte am Mittwoch mit, Strafanzeigen gegen den deutschen Softwarekonzern sowie die Beratungsgesellschaften KPMG und McKinsey nachzugehen.

Es gehe um mögliche Gesetzesverstöße bei Geschäften mit Freunden von Präsident Jacob Zuma. Die Strafanzeigen seien bei der südafrikanischen Polizei im November und Dezember eingegangen, teilte CIPC mit. SAP wollte sich zunächst nicht äußern.

Schmiergelder

Südafrikanische Medien hatten im Juli berichtet, SAP habe in Form von Vertriebsprovisionen Schmiergelder an eine Firma der politisch einflussreichen Gupta-Familie gezahlt, die zu den Geschäftsfreunden von Zuma gehört. Ziel war es demnach gewesen, sich einen Auftrag des Bahnunternehmens Transnet und anderer staatseigener Firmen wie dem Stromversorger Eskom über umgerechnet 66 Mio. Euro zu sichern. Mit Transnet wie auch Eskom schloss SAP in den vergangenen Jahren Verträge ab. Das US-Justizministerium sowie die Börsenaufsicht SEC ermitteln bereits. (APA, 17.1.2018)