Donald Trump ist der größte Antirassist, sagt er selbst nach seiner mutmaßlichen Beleidigung mehrerer Staaten in Amerika und Afrika.

Foto: APA/AFP/NICHOLAS KAMM

Washington – Nach der weltweiten Kritik an seiner angeblichen Äußerung über "Drecksloch"-Staaten hat US-Präsident Donald Trump den Vorwurf des Rassismus kategorisch zurückgewiesen. "Ich bin kein Rassist. Ich bin die am wenigsten rassistische Person, die Sie jemals interviewt haben", sagte Trump am Sonntag in Florida vor der Presse auf entsprechende Fragen.

In den vergangenen Tagen hatte Trumps angebliche Äußerung ein verheerendes internationales Echo hervorgerufen. Nach Berichten von US-Medien soll Trump bei einem Treffen mit Senatoren am Donnerstag gefragt haben, warum die USA so viele Menschen aus "Drecksloch-Staaten" (shithole countries) aufnehmen müssten. Es ging dabei um den Aufenthaltsstatus von Menschen aus Haiti, El Salvador und afrikanischen Staaten.

"Armes und unruhiges Land"

Ein Sprecher des Weißen Hauses dementierte die Berichte zunächst nicht. Trump selbst schrieb auf Twitter, es seien harte Worte gefallen, aber nicht diese. "Die Sprache, die ich bei dem Daca-Treffen benutzt habe, war hart, aber das war nicht die Sprache, die benutzt wurde." Wenig später erklärte er, nie etwas Abfälliges über Haitianer gesagt zu haben, außer dass Haiti ein "sehr armes und unruhiges Land" sei.

Dem widersprach der demokratische Senator Dick Durbin, der an der fraglichen Unterredung teilnahm. "Ich habe nicht ein einziges Wort gelesen, das nicht gefallen wäre", sagte er am Freitag. Trump habe "hasserfüllte, abscheuliche und rassistische Worte gewählt".

Dagegen erhielt Trump am Sonntag Rückendeckung vom republikanischen Senator David Perdue. "Ich sage Ihnen, dieses Wort ist nicht gefallen", erklärte Perdue in der ABC-Sendung "This Week". Auch Perdue hatte an dem Treffen am Donnerstag teilgenommen. (APA, 15.1.2018)