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Auch US-Präsident Donald Trump will mehr Überwachung – solange es nicht um ihn selbst geht.

Foto: Evan Vucci / AP

Das US-Repräsentantenhaus hat am Donnerstag einen umstrittenen Abschnitt eines Überwachungsgesetzes verlängert. Er erlaubt es US-Geheimdiensten, außerhalb der USA Informationen über Nicht-Amerikaner zu sammeln. 256 Abgeordnete stimmten für die Verlängerung, 164 votierten dagegen. In einem nächsten Schritt muss nun der Senat darüber entscheiden.

Nach dem Abschnitt 705 des Foreign Intelligence Surveillance Acts (FISA) dürfen Geheimdienste Daten von Internetfirmen sammeln. Grundlage dafür ist ein allgemeiner Beschluss des Geheimgerichts FISC. Diese Praxis erfuhr wegen der Enthüllungen von Edward Snowden über die NSA größere Aufmerksamkeit.

Gegenwehr

Eine Gruppe von Demokraten und Republikanern wollte Änderungen an dem Paragrafen durchbringen, um die Daten von US-Bürger zu schützen, deren Kommunikation im Rahmen der Überwachung von Ausländern mit abgeschöpft wird. Nach ihrem Vorschlag hätte das FBI in so einem Fall eine Befugnis einholen müssen. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt.

Präsident Donald Trump hatte sich vor der Abstimmung mit widersprüchlichen Aussagen in die Debatte eingemischt. In einer Twitternachricht deutete er zunächst an, dass der Paragraf möglicherweise dazu genutzt worden sei, sein Wahlkampfteam zu überwachen. Wenig später schrieb er, er habe persönlich Änderungen an der Praxis in Auftrag gegeben. Bei der Abstimmung am Donnerstag gehe es um die Überwachung von "schlechten Kerlen" im Ausland. Die brauche man, fügte er hinzu.

Trump hat die Regierung seines Vorgängers Barack Obama wiederholt beschuldigt, sein Wahlkampflager abgehört zu haben. Beweise lieferte er dafür nicht. (APA, 11.1.2018)