Peshawar – Pakistan will diese Woche ungeachtet des schwelenden Streits mit den USA über islamistische Kämpfer einen radikalislamischen Geistlichen auf freien Fuß setzen. Das teilten lokale Behörden am Dienstag mit. Der Taliban-Sympathisant muss sich in mehreren Anklagepunkten verantworten, darunter Verrat.

Ihm wird vorgeworfen, nach den Anschlägen vom 11. September 2001 rund 10.000 Pakistaner im Kampf gegen internationale Streitkräfte in Afghanistan angeführt zu haben. Ein Gericht in Peshawar in der nordwestlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa hatte am Montag seinen Antrag auf Freilassung gegen Kaution angenommen, sagte ein Gerichtssprecher. Als Grund wurde seine sich verschlechternde Gesundheit angegeben. Der Geistliche, der über 90 Jahre alt sein soll, werde voraussichtlich diese Woche freikommen, erklärte sein Rechtsanwalt.

Erst am Donnerstag hatte die US-Regierung bis auf Weiteres Sicherheitshilfen für Pakistan gestoppt. Die USA fordern, dass die pakistanische Regierung gegen islamistische Kämpfer vorgeht, die mutmaßlich von dort aus operieren. (APA, 9.1.2017)