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James Damore fühlt sich ungerecht behandelt.

Foto: Michael Liedtke / AP

Ein Google-Entwickler, der wegen sexistischer Äußerungen über Frauen in der Technologiebranche gefeuert wurde, geht in den USA nun juristisch gegen seinen früheren Arbeitgeber vor. Es werde ein Prozess wegen Diskriminierung angestrengt, teilte die Anwaltsgruppe Dhillon am Sonntagabend mit.

Ihr Mandant James Damore und andere würden diskriminiert wegen ihrer "konservativen politischen Ansichten", weil sie Männer seien und kaukasischer Herkunft. Sie würden deshalb "geächtet, schlecht gemacht und bestraft". Google bediene sich illegaler Quoten bei der Einstellung von Mitarbeitern, um einen bestimmten Prozentanteil von Frauen und Minderheiten zu erreichen.

Chancen wegen "biologischer Unterschiede" ungleich

Entwickler James Damore hatte den geringen Anteil von Frauen in der Technologiebranche mit "biologischen" Unterschieden der Geschlechter erklärt. In einem Schriftstück von rund 3.000 Wörtern erklärte er im vergangenen Jahr, die Vorlieben und Fähigkeiten von Männern und Frauen unterschieden sich teils aus biologischen Gründen. Diese Unterschiede könnten erklären, warum Frauen in der Technologiebranche und in Führungspositionen unterrepräsentiert seien.

Damore schrieb auch, Frauen seien "offener gegenüber Gefühlen und gegenüber Ästhetik", sie zögen daher die Arbeit in sozialen oder künstlerischen Branchen vor. Männer hingegen verfügten über "natürliche Fähigkeiten", die sie zu besseren Programmierern machten. Der Entwickler wurde von Google im August vergangenen Jahres entlassen.

Google-Chef Sundar Pichai betonte damals in einem internen Mail, dass die Behauptung das einzelne Kollegen aufgrund ihrer biologischen Eigenschaften weniger für die Arbeit geeignet seien, einen klaren Verstoß gegen die internen Firmenregeln darstelle. Der "Code of Conduct" solle einen respektvollen Umgang aller Mitarbeiter sicherstellen. Dieser ist aber nicht mehr gegeben, wenn jemand eine ganze Gruppe von Entwicklern aufgrund ihres Geschlechts als "neurotisch" und weniger arbeitsfähig stilisiere. (APA/red, 9.1.2017)