Acht Wohnungen wurden in Wien-Liesing durch einen Brand beschädigt.

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Wien – In Wien sind in der Silvesternacht zahlreiche schwere Sachbeschädigungen durch Pyrotechnik verübt worden. Wie die Polizei am Neujahrstag bilanzierte, gingen bei Notruf 133 von Sonntag bis Montag jeweils 9.00 Uhr 4.247 Anrufe ein. 126 Mal rückte die Exekutive wegen Lärmbelästigung, 387 Mal wegen verbotener pyrotechnischer Gegenstände und 57 Mal zu Bränden aus.

Wohnungsbrände durch Raketen

Die Polizei stellte auch zahlreiche gefährliche verbotene Kracher sicher. Es gab 80 Anzeigen – in einem Fall auch wegen Körperverletzung durch Pyrotechnik. Ein Mann wollte eine illegale Kugelbombe vor der Inspektion in der Zohmanngasse zünden. Telefonzellen, Zigarettenautomaten, Zeitungskassen, Autos, Wohnungen und Balkone wurden durch Knallerei und Raketen in Mitleidenschaft gezogen, der Schaden dürfte sehr hoch sein. Eine Rakete löste einen Wohnungsbrand in der Storkgasse in Margareten aus. Raketen waren außerdem die Ursache für Feuer auf Balkonen in der Dieselgasse in Favoriten und am Schöpfwerk in Meidling. Zwei Wohnungsbrände nach Brandstiftung verzeichnete die Polizei in der Wagramer Straße in der Donaustadt, einen Wohnungsbrand nach Raketenbeschuss in der Römergasse in Hernals. In der Steinergasse in Liesing wurden gleich acht Wohnungen durch Feuer schwer beschädigt.

Beim Silvesterrummel in der Wiener Innenstadt kam es zu neun Anzeigen wegen Körperverletzung, einer Festnahme wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, einer fremdenrechtlichen Festnahme, fünf Anzeigen wegen sexueller Belästigung, einer Anzeige wegen Ordnungsstörung sowie acht Anzeigen und 16 Organmandate nach dem Pyrotechnikgesetz.

Innsbruck: "Einzelfälle"

Beim Innsbrucker Bergsilvester sind sechs Fälle von sexueller Belästigung angezeigt worden. Dabei soll es sich um "Einzelfälle" wie "Küssen mit Umarmen" und "Greifen an den Po" gehandelt haben. Jedenfalls seien sie nicht organisiert gewesen, sagte ein Polizist der APA. Nach dem Jahreswechsel im vergangenen Jahr hatten sich 16 Frauen gemeldet, die von Männergruppen belästigt worden waren.

In Leonding (Oberösterreich) hat sich ein 49-jähriger Mann beim Hantieren mit einem Feuerwerkskörper schwer an Daumen und Zeigefinger verletzt. Auch im Bezirk Braunau hat sich am Montag kurz nach Mitternacht ein Unfall mit Feuerwerksraketen ereignet. Ein 25-Jähriger aus Pischelsdorf wollte zum Jahreswechsel auf der Wiese neben seinem Haus ein Batteriefeuerwerk entzünden. Dabei wurde er durch Raketen im Gesicht und an der linken Hand verletzt. Auch er musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Auch in Niederösterreich musste die Feuerwehr zu Löscheinsätzen ausrücken. Die Landespolizeidirektion Vorarlberg hat in der Silvesternacht landesweit rund 100 Einsätze registriert.

Belästigung in Salzburg

In der Salzburger Altstadt ist es zu einem Fall von sexueller Belästigung gekommen. Wie die Polizei berichtet, haben kurz nach Mitternacht drei Afghanen im Alter von 19 bis 23 Jahren in einem Lokal zwei Urlauberinnen aus Deutschland mehrfach am Gesäß und im Brustbereich berührt. Die Verdächtigen werden angezeigt. Zugleich versuchte in den Morgenstunden ein 20-jähriger Serbe eine 29-jährige Nigerianerin in Salzburg-Lehen auf offener Straße zu vergewaltigen. Da sich die Frau heftig zur Wehr setzte und Passanten zu Hilfe eilten, ließ der Mann von ihr ab und flüchtete. Aufgrund der genauen Personsbeschreibung wurde der Verdächtige kurz darauf von der Polizei angehalten und vom Opfer identifiziert. Er wurde in die Justizanstalt Salzburg gebracht. Im Burgenland verlief die Nacht hingegen ruhig. (APA, 1.1.2018)