Klagenfurt – Der frühere Hypo-Vorstand Tilo Berlin hat seine Strafe wegen eines Vorzugsaktiendeals aus dem Jahr 2006 angetreten. Er trägt nun eine Fußfessel, wie der ORF am Mittwoch berichtete. Harald Streicher, Sprecher der Justizanstalt Klagenfurt, bestätigte der APA, dass Berlin eine viermonatige Freiheitsstrafe in Form des überwachten Hausarrests verbüßt.

2014 war Berlin wegen der Vorzugsaktien verurteilt worden. Das Gericht hatte es als erwiesen angesehen, dass die Bank durch die Gewährung von Put-Optionen um einen Millionenbetrag geschädigt worden war. Deshalb wurde Berlin wie bereits vor ihm andere ehemalige Hypo-Vorstände – Wolfgang Kulterer, Josef Kircher und Siegfried Grigg – wegen Untreue verurteilt. Weitere Urteile gegen Berlin sind bisher nicht rechtskräftig.

Auch bei Ex-Hypo-Vorstand Wolfgang Kulterer könnte sich demnächst in Sachen Strafvollzug etwas tun. Wie die "Kleine Zeitung" am Mittwoch online berichtete, hat er im Februar seine bisherige Haftstrafe zu zwei Drittel verbüßt und kann eine bedingte Entlassung beantragen. Eine Entscheidung trifft das Gericht, bestätigte Harald Streicher von der Justizanstalt Klagenfurt gegenüber der APA.

Allerdings gilt dies nur für den Fall, dass keine neue Haftstrafe dazukommt. Es gibt noch mehrere offene Verfahren gegen Kulterer in Sachen Hypo. Etwa wurde er im November 2016 am Landesgericht Klagenfurt in der Causa "Skiper" zu vier Jahren und einem Monat verurteilt. Über den Fall entscheide demnächst der Oberste Gerichtshof, so Kulterer-Anwältin Ulrike Pöchinger. (APA, 27.12.2017)