Wär es nur ein harmloses Bäumchen gewesen, wie es sie hier im Wald zuhauf gibt.

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Belgrad – Belgrad hat eine Christbaum-Affäre. In der serbischen Hauptstadt geht es um Geld. Die nichtstaatliche Organisation Pistaljka (Trillerpfeife, Anm.), spezialisiert auf die Enthüllung von Amtsmissbrauch, hat herausgefunden, dass für einen im Stadtzentrum aufgestellten Christbaum 83.000 Euro aus der Stadtkasse gezahlt werden sollen.

Bei dem Weihnachtsbaum handelt es sich um ein spärlich geschmücktes 18 Meter hohes Exemplar aus Kunststoff. Die Affäre flog auf, als sich herausstellte, dass der Baum durch die Belgrader Firma Keep Light noch vor dem Abschluss der obligatorischen Ausschreibung aufgestellt worden war. Das Unternehmen ist auch für die Weihnachtsbeleuchtung der Stadt zuständig.

Bürgermeister Siniša Mali, einer der engsten Mitarbeiter des Staatschefs Aleksandar Vučić, hat am Donnerstag die Kündigung des Vertrags für den Christbaum zugesagt. Er selbst sei vom den Preis überrascht gewesen, so Mali, nachdem die Geschichte in die Medien gelangt war.

Pistaljka hatte zuvor auch die Anschaffung der städtischen Weihnachtsdekoration kritisiert. Belgrad steht bereits seit Oktober im Zeichen von Weihnachten – dies ziehe Touristen an, erklärten die Behörden. In Serbien werden die orthodoxen Weihnachten erst am 7. Jänner gefeiert. (APA, 21.12.2017)