Facebook wechselt in seinem Kampf gegen gefälschte Nachrichten die Strategie.

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Menlo Park – Gefälschte Nachrichten werden auf Facebook in Zukunft nicht mehr mit einem roten Fähnchen und dem Hinweis "umstritten" gekennzeichnet. Die Maßnahme wurde vor einem Jahr eingeführt, um die rasante Verbreitung von bewusst erstellten Falschmeldungen einzudämmen.

Sie habe sich aber als kontraproduktiv erwiesen, weil die Kennzeichnung mehr Aufmerksamkeit auf Postings lenkt und Nutzer, die von bestimmten Vorstellungen überzeugt sind, darin noch bestärkt werden. Das schreibt Facebooks Product Manager Tessa Lyons in einem Text auf dem Unternehmensportal des sozialen Netzwerks.

Mehr Kontext, weniger Fähnchen

Stattdessen zeigt Facebook bei erfundenen oder falschen Nachrichten Artikel seriöser Medien zum selben Thema an, um den Nutzern mehr Kontext zu liefern. Das habe sich in den Untersuchungen Facebook als weitaus effektiver erwiesen als das rote Fähnchen, sagt Lyons.

Parallel dazu startet Facebook Untersuchungen darüber, wie seine User entscheiden, ob Nachrichten vertrauenswürdig sind oder nicht. Sie werden mittelfristig keine Auswirkungen auf die Gestaltung des Newsfeeds haben, sollen dem Unternehmen aber auf lange Sicht helfen, die Qualität seiner Inhalte besser zu verstehen. (red, 21.12.2017)