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Japans Regierung entschied am Freitag, die Vermögen von 19 weiteren nordkoreanischen Firmen einzufrieren.

Foto: AP/Shizuo Kambayashi

Tokio/Moskau – Russland ist einem Agenturbericht zufolge im Atomkonflikt mit Nordkorea gegen weitere Wirtschaftssanktionen. Die Regierung in Moskau lehne Strafmaßnahmen ab, welche das Land wirtschaftlich strangulieren würden, sagte Vize-Außenminister Igor Morgulow am Freitag der Agentur Interfax zufolge. Mit dem Druck auf Nordkorea nähere man sich einer "roten Linie".

Zugleich sagte er, hochrangige Kontakte mit der nordkoreanischen Führung seien theoretisch möglich. Bisher habe es aber keine Gespräche auf oberster Ebene mit der Regierung von Kim Jong-un gegeben.

Tokio friert Vermögen ein

Derweil weitet Japan seine Sanktionen gegen das kommunistische Nachbarland aus. Die Regierung entschied am Freitag, die Vermögen von 19 weiteren nordkoreanischen Firmen einzufrieren, wie das Außenministerium in Tokio bekannt gab. Diese seien im Finanzbereich, Öl- und Kohlehandel sowie in der Vermittlung von Arbeitskräften ins Ausland tätig.

Ein japanischer Regierungssprecher erklärte, die zusätzlichen Sanktionen seien eine Reaktion unter anderem auf den kürzlichen Test eines neuen Typs einer Interkontinentalrakete durch Nordkorea. Zudem gebe es keine Fortschritte in der Frage der Entführung von Japanern durch nordkoreanische Agenten in den 70er und 80er-Jahren, hieß es.

Spione und Entführungen

Die Entführten sollten Spionen Nordkoreas unter anderem Japanisch beibringen. Jahrelang hatte Nordkorea abgestritten, etwas mit dem Verschwinden der Japaner zu tun zu haben. Im September 2002 gab der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-il dann erstmals die Entführungen zu.

Die Führung in Pjöngjang gestand, 13 Menschen verschleppt zu haben. Fünf von ihnen konnten nach Japan heimkehren. Nordkorea behauptete, die acht anderen Japaner seien gestorben, es habe keine weiteren Entführten gegeben. Tokio glaubt dieser Darstellung jedoch nicht. (APA, 15.12.2017)