Wien – Mit dem anderen Geschlecht fiepen Mäuse mehr als mit dem eigenen, außerdem verfallen sie dann in eine höhere Stimmlage, fanden Wiener Forscher heraus. Wie viel sie von sich geben, scheint aber von Maus zu Maus sehr verschieden zu sein. Manche der beobachteten Tiere waren bei Paartreffen schweigsam, andere entpuppten sich als sehr kommunikativ. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift "Plos One".

Wenn sie einander treffen oder Sex haben, geben Mäuse sehr komplexe Vokalisierungen im Ultraschallbereich von sich, die einiges mit Vogelgesang gemeinsam haben, so die Forscher um Sarah Zala vom Konrad Lorenz Institut für Vergleichende Verhaltensforschung der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Man könne unterschiedliche "Silben" heraushören, die wiederholt als "Phrasen" intoniert werden. Anhand dieser Vokalisierungen erkennen Mäuse einander wahrscheinlich wieder, schüchtern damit Rivalen ein und flirten mit möglichen Partnern.

Die Wiener Forscher setzten 20 männliche und ebenso viele weibliche Hausmäuse paarweise für jeweils zehn Minuten zusammen und belauschten deren Ultraschall-Kommunikation. Manche waren in dieser Zeit recht maulfaul und gaben nur vier Elemente von sich, andere über zweitausend.

Männchen und Weibchen unterschieden sich generell weder in der Stimmlage noch darin, wie viel sie von sich gaben, berichteten die Verhaltensforscher. "Mäuse von beiderlei Geschlecht gaben aber bei Interaktionen mit dem anderen Geschlecht eine höhere Rate an Vokalisierungen ab und nutzten höhere Frequenzen, als wenn sie mit Mäusen des selben Geschlechts beisammen waren", so Zala. (APA, 17. 12. 2017)