"Nischen-Meme"-Accounts sind etwas Komisches: Dort stehen sehr persönliche Gedanken und Erlebnisse von Jugendlichen, die von diesen in selbst entworfene Memes verpackt wurden; das alles passiert aber meistens anonym. Jugendliche berichten etwa, wie ihre Schularbeit war; was sie vor dem Schlafengehen treiben oder was auf der letzten Party passiert ist. Das kommunizieren sie jedoch nicht mit ihren Freunden, sondern mit einer anonymen Masse von anderen Jugendlichen.

Angst vor Outing

So wäre es einer der größten Sorgen einer von Daily Beast befragten Nischen-Meme-Erstellerin, dass ihre Schulfreunde ihren Account finden würden – obwohl vermutlich zahlreiche andere ebensolche Konten betreiben. Was ist also der Sinn und Zweck hinter derartigen Accounts? Jugendliche versuchen laut Daily Beast, damit Gleichgesinnte zu finden, um intime Gedanken auszutauschen – das alles jedoch anonym, damit sie wirklich frei sprechen können.

"Wow, jemand begreift es"

Die 15-jährige Jen, die einen Nischen-Meme-Account betreibt, sagt etwa: "Der Humor auf diesen Seiten ist so spezifisch, dass man, wenn man ihn versteht, plötzlich sagt: 'Wow, jemand da draußen begreift es'". Der Trend zu derartigen Konten sei erst diesen Herbst entstanden. Die meisten Collagen werden binnen zehn Minuten erstellt, etwa mit der App Phonto. Inzwischen haben sich sogar eigene Initiativen gebildet, in denen Regeln für die Nischen-Meme-Community angedacht werden.

PR

Die Werbebranche hat den Trend bereits erkannt: Einige Nischen-Memer gelten als "Influencer", die Produkte verkaufen könnten. Aus einer Methode, um mit Stress in der Schule umzugehen, entwickelt sich also rasch ein Geschäftsmodell. (red, 7.12.2017)