Thomas Salamon (li.) vor dem Salzburger Fredrik Gulbrandsen am Ball.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Felipe Pires (li.) im Duell mit Salzburgs Diadie Samassekou.

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Wien – Red Bull Salzburg hat am Sonntag in letzter Sekunde den sieg bei der Austria verspielt. Der Titelverteidiger sah nach einem Tor von Andreas Ulmer (79.) bereits wie der Sieger aus, kassierte aber durch Christoph Monschein in der 94. Minute noch den Ausgleich. Damit sind die Bullen zwar Herbstmeister, liegen aber nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor Sturm Graz.

Austria-Trainer Thorsten Fink hatte aufgrund der zahlreichen Ausfälle überraschend auf eine Dreierkette mit Raphael Holzhauser im Abwehrzentrum gesetzt. Das hatte zwar zur Folge, dass die Angriffsbemühungen der Hausherren lange Zeit lahmten, allerdings fiel den Salzburgern gegen den tief stehenden Gegner zunächst wenig ein.

Erstmals halbwegs gefährlich wurde es bei einem misslungenen Volley von Hwang Hee-chan in der 14. Minute. Neun Minuten später parierte Goalie Patrick Pentz, der den Vorzug gegenüber Osman Hadzikic erhalten hatte, einen Schuss von Reinhold Yabo. Wenige Sekunden später landete ein Versuch von Munas Dabbur im Außennetz.

Austria-Keeper Pentz in Topform

In der Folge erhöhte der Tabellenführer den Druck. Vor allem das Zusammenspiel zwischen Dabbur und Hwang stellte die "Veilchen" immer wieder vor Probleme, doch Pentz präsentierte sich in glänzender Form und machte einige hochkarätige Möglichkeiten zunichte. In der 32., 44. und 45. Minute blieb der ÖFB-U21-Schlussmann gegen den Südkoreaner Sieger.

Dieser Trend setzte sich nach dem Seitenwechsel fort. Wieder spielte Dabbur seinen Sturm-Kollegen Hwang frei, und wieder fand der 21-Jährige in Pentz seinen Meister (48.). Außerdem war der Austria-Tormann auch bei einem Schuss von Yabo zur Stelle (51.). In der 71. Minute wäre Pentz wohl geschlagen gewesen, allerdings verfehlte Takumi Minamino aus wenigen Metern das Ziel.

Im Gegensatz zur ersten Hälfte spielte sich das Geschehen jedoch nicht nur im und rund um den Austria-Strafraum ab. Die Konter der Gastgeber wurden zielgerichteter und hätten zweimal fast zu einem Torerfolg geführt. In der 60. Minute endete ein Alleingang von Felipe Pires mit einem Schuss weit über das Tor, auch Dominik Prokop drosch das Kunstleder aus aussichtsreicher Position weit über die Querlatte.

Wieder einmal Ulmer

Dies sollte sich in der 79. Minute rächen. Einmal mehr wurde die Austria in den eigenen Sechzehner gedrängt, Ulmer tankte sich über links durch und traf aus spitzem Winkel via Innenstange mit Salzburgs 21. Torschuss. Der ÖFB-Teamspieler scorte damit zum dritten Mal in den vergangenen vier Pflichtspielen.

Dennoch verlängerte sich die Salzburger Siegesserie nicht auf sechs Ligapartien, weil Monschein den Ball Sekunden vor dem Abpfiff dank der Mithilfe von Duje Caleta-Car unter die Latte wuchtete. Deshalb war der nach Schlusspfiff überreichte Herbstmeister-Pokal für die Salzburger nur ein schwacher Trost.

Die Austria wartet nun zwar schon seit 15 Spielen auf einen Sieg gegen Salzburg, durfte sich aber mit dem Remis nach drei Meisterschaftsheimniederlagen wie der moralische Sieger fühlen. (APA, red, 3.12.2017)

Bundesliga, 18. Runde, Sonntag

Austria Wien – Red Bull Salzburg 1:1 (0:0)
Ernst-Happel-Stadion, 6.150 Zuschauer, SR Drachta

Torfolge:
0:1 (79.) Ulmer
1:1 (94.) Monschein

Austria: Pentz – Blauensteiner, Holzhauser, Serbest – Pires, Alhassan, Salamon – De Paula (87. Venuto), Prokop (81. Friesenbichler), Lee (87. Tajouri) – Monschein

Salzburg: Walke – Lainer, Miranda, Caleta-Car, Ulmer – Yabo (89. Haidara), Samassekou, Minamino (75. X. Schlager), Va. Berisha – Hwang (84. Gulbrandsen), Dabbur

Gelbe Karten: Serbest, Holzhauser, Friesenbichler bzw. Hwang, Caleta-Car