Menschen in den Mittelpunkt von Krankheit und Behandlung rücken: Das will das Ludwig Boltzmann Institut für HTA mit einer neuen Veranstaltungsreihe.

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Wien – Health Technology Assessment (HTA) ist die systematische Analyse und Bewertung von medizinischen Technologien, Interventionen, Prozessen und Arzneimitteln. Mögliche Fragen sind: Welchen Überlebensvorteil bieten Onkologika, welchen Nutzen haben Psychotherapieverfahren, welches Risiko hat das Brustkrebsscreening durch Mammografie?

Das wichtigste Handwerkzeug: Statistiken, Studien, Meta-Analysen, Übersichtsarbeiten. Ziel ist die unabhängige Evaluierung medizinischer Leistungen, die eine evidenzbasierte Entscheidungshilfe für die Gesundheitspolitik bieten soll. "Was wir aber nicht vergessen dürfen: Dahinter stehen immer auch Einzelschicksale", sagt Institutsleiterin Claudia Wild, die nun eine neue Veranstaltungsreihe mit dem Titel "Eine andere Perspektive auf Krankheit" initiiert hat.

Hochbetagte, Krebs und Depressionen

Zwei- bis dreimal pro Jahr soll über Lesungen und Konzerte "das Thema Medizin sinnlich erlebbar" gemacht werden. Den Auftakt am 29. November bilden literarische Texte zu Krebserkrankung, psychischen Störungen und Pflegebedürftigkeit. Konkret liest Ö1 Moderator Andreas Obrecht aus dem Sammelband "hochbetagt", der kürzlich im Anton Pustet Verlag erschienen ist, und die Lebenswelt von zumeist überdurchschnittlich alten Menschen beschreibt. Außerdem im Programm: Der schonungslose Bericht von Kabarettist Werner Schneyder über das Sterben seiner krebskranken Frau Ilse und Texte des amerikanisch-indischen Schriftstellers und Wissenschafters Siddhartha Mukherjee.

Für den musikalische Rahmen sorgt ein Streichquartett, das die Lesung mit Stücken von Schostakowitsch und Mozart begleiten wird. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung per E-Mail an philipp.petersen@hta.lbg.ac.at wird gebeten. (red, 28.11.2017)