Barcelona – Das Gastspiel von Tabellenführer FC Barcelona beim wiedererblühten ersten Verfolger FC Valencia ist am Sonntag der Höhepunkt der 13. Runde der spanischen Fußball-Primera-Division. Acht Siege en suite holte Valencia zuletzt, mit einem weiteren Erfolg könnte die Truppe von Trainer Marcelino dem Leader bis auf einen Punkt nahe rücken.

Beim sechsfachen Meister Valencia wittert man die Chance, erstmals seit 2004 wieder den Titel holen zu können. Dann wären wohl auch die Enttäuschungen der jüngeren Vergangenheit vergessen. Zehn Trainer hat man seit der Trennung von Unai Emery 2012 verschlissen, zuletzt kam man zweimal in Folge nur auf Rang zwölf ins Ziel.

Marcelino hauchte der im Sommer umgebauten Truppe neues Leben ein. So hat sich etwa Stürmer Simone Zaza, der bei West Ham floppte, inzwischen zum Goalgetter entwickelt, der mit neun Treffern in "La Liga" nur von Barca-Superstar Lionel Messi (12) übertroffen wird. Kantersiege wie beim 6:3 über Betis Sevilla, 5:0 gegen Malaga und 4:0 gegen den FC Sevilla sind die eine Seite, schwer erkämpfte bzw. etwas glückliche Erfolge wie zuletzt beim 2:0 über Espanyol die andere. Ein Titelkandidat braucht beides.

Hexenkessel

Der gesperrte Marcelino wird diesmal an der Seitenlinie fehlen. Für Verteidiger Martin Montoya ist aber vor allem die Unterstützung von den Rängen des 55.000 Zuschauer fassenden Stadions entscheiden: "Das Mestalla wird ein Hexenkessel sein, und die Fans können uns zum erhofften Sieg peitschen", erklärte Montoya. "Wir können das Spiel kaum erwarten, und wenn wir unsere Zähne in Barca versenken können, umso besser."

Wie ernst Barca die Partie nimmt, zeigte der Umstand, dass Messi am Mittwoch in der Champions League beim 0:0 bei Juventus Turin geschont wurde. Messi kommt also gut regeneriert nach Valencia, kleinere Personalprobleme hat Ernesto Valverde nur in der Defensivzentrale. Gerard Pique ist gesperrt, Javier Mascherano verletzt. Sollte der Favorit in Valencia den 12. Sieg im 13. Spiel feiern, wäre das angesichts der je 10 Punkte zurückliegenden Teams von Real und Atletico Madrid wohl schon ein erster großer Schritt zum Titel. (APA, 24.11.2017)