Andreas Schieder (links) ist geschäftsführender Klubchef und erhält daher das Klubobmann-Salär. Christian Kern bekommt nun ein zusätzliches Gehalt der Partei.

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Wien – Sobald eine türkis-blaue Regierung angelobt ist, müsste der bisherige Kanzler Christian Kern mit einem deutlich niedrigeren Gehalt auskommen. Kern wurde zuletzt zwar zum SPÖ-Klubobmann gewählt, da es mit Andreas Schieder aber auch einen geschäftsführenden Klubchef gibt, bekommt dieser das Klubobmann-Salär von 14.885 Euro.

Kern bekäme also nur ein Gehalt als normaler Abgeordneter. Das sind derzeit 8.756 Euro brutto monatlich. Zum Vergleich: Als Kanzler bekommt er fast 22.000 Euro. Damit der Gehaltseinbruch nicht ganz so dramatisch ist, wird Kern nun ein zusätzliches Gehalt von der SPÖ beziehen, berichtet die "Tiroler Tageszeitung".

Partei zahlt 6.129 Euro

"Er wird als Parteivorsitzender ein Gehalt der Bundespartei beziehen. Insgesamt ist es gedeckelt mit dem Gehalt eines Klubobmanns", bestätigte das Kern-Büro. Somit zahlt die Partei die Differenz von 6.129 Euro brutto, sobald Kern nicht mehr Kanzler ist.

Da die SPÖ hochverschuldet ist, wurde laut dem Bericht auch erwogen, die Differenz aus dem Klubbudget oder über das Renner-Institut, deren Präsident Kern künftig sein wird, zu bezahlen. Diese Ideen wurden aber wieder verworfen.

Dass die Partei zwei Klubchefs hat, ist kein Unikum. Auch Alfred Gusenbauer hatte in der Opposition mit Josef Cap einen geschäftsführenden Klubobmann und bezog zusätzlich ein Gehalt der Partei. (red, 23.11.2017)