Wien – Streaming nicht als Konkurrenz, sondern als zusätzliche Einnahmequelle: 30 heimische Kinos bieten, eingebettet in ihre jeweiligen Websites, ab sofort rund 150 österreichische Filme an. Nach Lösen einer virtuellen Kinokarte um 4,90 Euro können die Filme 48 Stunden lang gestreamt werden. Die Einnahmen kommen zu je einem Drittel dem ausgewählten Kino, Rechteinhabern und Plattform zugute.

Als Stärkung der heimischen Filmszene und zusätzliches Schaufenster sieht Mitinitiator Alexander Syllaba, selbst Kinobetreiber, die digitale Verwertungsplattform Kino VOD Club Austria, in der sich Kinos, Produzenten und Filmemacher zusammenfinden. Anders als das bestehende Portal Flimmit setzt man nicht auf ein Abo-, sondern auf ein Pay-per-View-Modell.

Die Zahl der Kinos soll ebenso wachsen wie der Filmkatalog. Derzeit sind es vor allem Programmkinos, davon vier in Wien (Filmcasino, Admiralkino, Gartenbaukino, Stadtkino), die sich an der für sie kostenlosen Initiative beteiligen. Laut Syllaba, der sich auch eine Erweiterung um Kurzfilmangebote vorstellen kann, schließe man Multiplex-Kinos aber nicht prinzipiell aus. Nicht gerüttelt werden soll an der sechsmonatigen Sperrfrist, nach der Filme ins Angebot übernommen werden sollen. Renate Wurm vom Salzburger Das Kino sieht in der Plattform gerade auch eine Chance für kleinere, lokale Filmprojekte. (glicka, 21.11.2017)