In Großbritannien werden Arbeitnehmer oftmals in Fachgebieten eingesetzt, für die sie nicht ausgebildet wurden

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Paris – Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat in Großbritannien eine Verbesserung der beruflichen Ausbildung eingemahnt. Obwohl es im Vereinigten Königreich einen starken Aufschwung mit einer rekordhohen Beschäftigung gebe, bleibe die Produktivität der britischen Arbeitnehmer nach wie vor schwach.

Im Zuge des Brexit könnte sich der Mangel an Fachkräften in der britischen Wirtschaft weiter verstärken, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Bericht der OECD zur Lage auf dem britischen Arbeitsmarkt.

Eingesetzt obwohl nicht ausgebildet

Anders als beispielsweise in Deutschland werden in Großbritannien oftmals Arbeitnehmer in Fachgebieten eingesetzt, für die sie nicht ausgebildet wurden. Nach Einschätzung der OECD sollte die britische Regierung an diesem Punkt ansetzen, um mehr Produktivität und Wachstum zu erzielen. Konkret müsse die Arbeitsmarktpolitik in Großbritannien stärker auf eine Förderung der richtigen Fähigkeiten abzielen.

Die OECD warnte davor, dass sich der Fachkräftemangel durch den Austritt des Königreichs aus der Europäischen Union verstärken könnte. Eine Änderung der Einwanderungspolitik nach dem Brexit würde den Zugang von benötigten Fachkräften aus Europa reduzieren und den Fachkräftemangel weiter verstärken, hieß es in dem Bericht.

In Großbritannien lag die Arbeitslosenquote laut jüngsten Daten des nationalen Statistikamts im September bei 4,3 Prozent und damit auf dem niedrigsten Stand seit 1975. (APA/dpa, 20.11.2017)