Ferdie Pacheco malte auch Szenen aus seinem Leben als "Fight Doctor".

Erst als sich der Größte anschickte, durch immer neue Kämpfe seine Gesundheit nachhaltig zu ruinieren, wollte Fernando "Ferdie" Pacheco seinem Schützling Muhammad Ali nicht mehr zur Seite stehen. Zwischen 1962 und 1977 diente der als "The Fight Doctor" bekannte Arzt und Physiotherapeut dem besten Boxer aller bisherigen Zeiten und wurde einer der engsten Vertrauten des dreimaligen Schwergewichtschampions.

Ein Freund blieb er auch nach dem Ausscheiden aus dessen Team. Ali, an Parkinson erkrankt, gestand öffentlich ein, dass Pacheco mit seinen Warnungen recht behalten hatte.

Vergeblicher Ratschlag

Pacheco, der Ali auch als Cutman betreute und also nicht wenig zum scheinbar stets makellosen Aussehen des Champs beitrug, begann Anfang der 1970er-Jahre Veränderungen an seinem Mann festzustellen. Nach dem für Ali aufreibenden Gefecht mit Earnie "The Black Destroyer" Shavers im September 1977 versuchte er vergeblich, Ali zum Rücktritt zu überreden.

Alarmiert hatte ihn ein Bericht der New York State Athletic Commission, die Ali fortschreitende Nierenschäden attestierte. Der spätere Jahrhundertsportler bestritt bis zu seinem Rücktritt 1981 vier weitere Kämpfe, von denen er drei verlor.

Maler und Schriftsteller

Pacheco, Sohn kubanischer Emigranten, war in seinen späteren Jahren ein begehrter Box-Analyst, schrieb Bücher und Kurzgeschichten und reüssierte als passionierter Maler. Der "Fight Doctor" starb am Donnerstag, 17 Monate nach Ali, in Miami. Er wurde 89 Jahre alt. (Sigi Lützow, 17.11.2017)