Berlin – Um das Vertrauen der Leser in Nachrichten zu stärken, haben sich führende Medienunternehmen und Internetplattformen in der internationalen Initiative "Trust Project" zusammengeschlossen. Mit dabei sind unter anderem die "Washington Post", der "Economist", "La Repubblica", "Zeit Online", die Deutsche Presse-Agentur (dpa) sowie Facebook, Google und Twitter.

Das gemeinsame Ziel der mehr als 75 Nachrichtenanbieter ist, mehr Transparenz für die Leser zu schaffen, wie es in einer Mitteilung am Donnerstag hieß. Die Anwender sollen in der digitalen Nachrichtenflut künftig leichter erkennen, ob es sich um guten Journalismus handelt.

Auf vertrauenswürdige Inhalte hinweisen

Im Rahmen des Projekts können Nachrichtenseiten mit einem Label ("Trust Signet") auf vertrauenswürdige Inhalte hinweisen. Außerdem sollen die Leser Zugang zu sogenannten Trust-Indikatoren bekommen, die mehr Informationen zu Hintergründen des Artikels liefern – zum Beispiel zu Standards und Arbeitsmethoden, den Nachrichtenquellen oder zur Expertise der Autoren hinter der Geschichte. Laut der Mitteilung werden diese Metadaten darüber hinaus von Google, Bing, Facebook, Twitter und anderen Netzwerken ausgelesen und in den Trefferlisten berücksichtigt.

"Guter Journalismus ist Vertrauenssache", sagte Roland Freund, Stellvertreter des Chefredakteurs bei dpa. Die Transparenz der Quellen und Arbeitsweisen habe bei dpa seit jeher große Bedeutung. "Zu allen Themen stellen wir unseren Kunden schon bisher wichtige Zusatzinformationen detailliert zur Verfügung. Künftig können solche Angaben über das Trust-Projekt auch den Usern im Netz angezeigt werden."

Initiatorin des "Trust Projects" ist die amerikanische Journalistin Sally Lehrman. Die Professorin vom Markkula Center for Applied Ethics an der Santa Clara University in Kalifornien begann 2014 mit dem Aufbau des Projekts. (16.11.2017)