Istanbul – Im Prozess um den Anschlag auf den Istanbuler Atatürk-Flughafen vor mehr als eineinhalb Jahren sind sechs Angeklagte aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das Gericht in Istanbul habe jedoch eine Ausreisesperre verhängt, meldete die Nachrichtenagentur DHA am Mittwoch. Der nächste Verhandlungstermin ist der 18. Jänner.

Der Prozess gegen insgesamt 46 mutmaßliche Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hatte am Montag begonnen. Nach vier Angeklagten wird noch gefahndet, 36 bleiben in Untersuchungshaft.

Lebenslange Haftstrafe gefordert

Ihnen wird unter anderem vorsätzliche Tötung und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft fordert jeweils lebenslängliche Haftstrafen. Unter den Angeklagten sind Syrer, Türken, Ägypter, Tunesier und Algerier.

Bei dem Anschlag am 28. Juni 2016 hatten sich drei Selbstmordattentäter am internationalen Terminal des Atatürk-Flughafens in die Luft gesprengt. Bei dem Anschlag starben 46 weitere Menschen, mehr als 200 wurden verletzt. Die türkische Regierung beschuldigt den IS der Tat. Die Terrormiliz hat den Anschlag aber nicht wie sonst in solchen Fällen für sich reklamiert. (APA, 15.11.2017)