Der Schlossberg mit seiner immer noch mächtigen Burgruine.

Foto: Thomas Ruzicka
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Blick über die Donau.

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Zweieinhalb Kilometer ist die Stadtmauer lang, drei Tore sind noch erhalten.

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Ein Teil des keltischen Walls und ein Wachturm wurden rekonstruiert.

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Wenn man auf dem Plateau des Braunsberges bei Hainburg oben steht und rundum blickt, wird einem die ehemals eminent strategische Lage dieser hübschen kleinen Stadt bewusst. Bratislava mit der Burg Devin ist zum Greifen nah. Die March ist nicht weit. Die Donau bildet auf der gegenüberliegenden Seite, bei der Stopfenreuther Au, wundervolle Sandbänke und Strände. Rundherum die Hainburger Berge. Gen Norden und Osten sieht man über das Marchfeld.

Seit 7.000 Jahren ist die Region besiedelt. So befand sich auf dem Braunsberg eine bedeutende keltische Höhensiedelung, eine Wallburg, die im 2. Jahrhundert v. Chr. errichtet wurde. Wie eine solche ausgesehen hat, lässt sich dort oben gut nachvollziehen. Archäologen haben einen kleinen Abschnitt eines keltischen Walls samt Wachturm rekonstruiert.

Bewegte, blutige Geschichte

Raufkommen ist nicht besonders schwierig, auch wenn der Braunsberg mit 346 Metern eine der höheren Erhebungen dieses östlichen Zipfels von Österreich ist und steile Flanken – zur Donau und zu Hainburg – aufweist. Man nimmt beispielsweise den Keltenweg (rote Markierung), der leicht zu erwandern ist, auch, wenn er bei ein paar Weggabelungen nicht eindeutig beschildert ist.

Hainburg ist die östlichste Stadt Österreichs mit einer bewegten, blutigen Geschichte. Mit seiner zweieinhalb Kilometer langen Stadtmauer, drei erhaltenen Toren und zahlreichen Türmen aus dem 13. Jahrhundert ist sie einen Ausflug allemal wert.

Malerischer Fleck bei der Donau

Eine komplette Umrundung der Stadt, also immer der Burgmauer entlang, ist zwar möglich aber nicht zu empfehlen, da die Stadtmauer über weite Strecken mit Häusern verbaut ist. Nur der südöstliche Teil einer solchen Runde, hinauf auf den Schlossberg (291 Meter) mit seiner noch immer mächtigen Burgruine, ist charmant. Dabei startet man beim Ungartor, dem östlichsten und ältesten Tor der Stadt und kehrt dem schrecklichen Kreisverkehr mit seinem mit viel Beton hingebauten Einkaufszentrum den Rücken. Drei schöne Fußwege führen zu der nördlich der Altstadt gelegenen Burgruine.

Wegen seiner exponierten Lage hat Hainburg vieles wegstecken müssen. Bei der Türkenbelagerung 1683 wurde Hainburg fast ausgerottet – daran erinnert noch eine kleine Kapelle beim Fischertor, einem malerischen Flecken bei der Donau.

Das Zentrum ist hübsch und widerspiegelt eine reiche Vergangenheit. Dafür war die Tabakindustrie ausschlaggebend, die in einem aufgelassenen Minoritenkloster aufgebaut wurde und das derzeit anscheinend zu Wohnzwecken umgebaut wird. In einem ehemaligen Franziskanerkloster, einem klassizistischen Bau, wurde das Blattmagazin für die Zigarettenproduktion eingerichtet. Heute ist darin die "Kulturfabrik", ein Veranstaltungszentrum untergebracht.

Die Wanderung

Für die Wanderung startet man beim Hainburger Donauparkplatz bei Zollhaus beziehungsweise Stromaufsicht. Hier, auf der südlichen Seite der Donau, befindet sich der kleinere Teil des Nationalparks Donau-Auen. Eine ganze Reihe von Wanderwegen beginnt hier. Für diese Runde nimmt man nicht den Weg entlang der Donau mit den recht idyllischen Tunneln, die zur Ruine Röthelstein führen. Sondern man geht rechts rauf über karstige Felsen zum Oberen Donaurundweg, dem man eine Zeit lang folgt. Der Aufforderung, rechts abzubiegen, folgt man nicht (dieser Weg führt zum Bergbad, das wir erst am Ende der Wanderung erreichen wollen).

Der Keltenweg (rote Markierung) bietet immer wieder schöne Sicht auf die Donau, geht dann ein bisserl steiler rechts rauf durch den Wald und quert dann die Braunsbergstraße. Wenn man diese Straße das zweite Mal erreicht, führt ein Weg rechts rein über Wald und Trockenwiesen auf das Gipfelplateau.

Runter geht es steil auf der Rückseite des Berges durch Wald, später durch Wiesen und schlussendlich über einen Feld- beziehungsweise Weingartenweg zurück zum Ausgangspunkt. (Johanna Ruzicka, 17.11.2017)

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