Junge Forscher und angesehene Wissenschafter aus aller Welt treffen sich bei der Falling-Walls-Konferenz in Berlin zum intellektuellen Austausch.

Foto: Falling Walls Lab

Berlin – Begeisterung für ihre jeweiligen Themen und Lampenfieber gleichermaßen lassen ihre Augen leuchten, ihre Aufgabe ist keine einfache: Beim Falling-Walls-Labs-Wettbewerb haben 100 Nachwuchsforscher aus mehr als 40 Ländern rund um den Globus nur drei Minuten Zeit, ihr Projekt dem Publikum und vor allen Dingen einer hochkarätig besetzten Jury näherzubringen.

Die Falling-Walls-Konferenz findet seit 2009 im Rahmen der Berlin Science Week in Anlehnung an den Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 statt. Beim Lab am Tag davor wollen die jungen Talente wissenschaftliche Mauern einreißen, mit dem Ziel, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Entsprechend vielseitig gestaltet sich auch das Themenspektrum, das von Möglichkeiten zur Prävention von sexueller Gewalt über innovative Methoden zu Speicherung nachhaltig gewonnener Energie bis zu Lösungen für das Müllproblem in Entwicklungsländern reicht.

Erster Preis

Aus Österreich gingen heuer Johannes Bintinger vom Austrian Institute of Technology (AIT) mit seinem Verfahren, Gerüche zu digitalisieren, und Agnes Reiner (ebenfalls AIT sowie Med-Uni Wien und derzeit Universität Wien) an den Start. Reiner war es schließlich auch, die mit ihrem Ansatz, extrazelluläre Vesikel als Eierstockkrebs-Marker zu nutzen, aus dem Wettbewerb als Siegerin hervorging.

Den zweiten Platz belegte Ashwin Charles aus Malaysia mit einer Methode, Abwässer per Sonnenlicht zu entgiften. Platz drei ging an Srilahari Namani aus Indien. Ihr besonders enthusiastisch vorgetragenes Projekt zielt darauf ab, Stechmücken dingfest zu machen, die tropische Krankheiten übertragen.

Bei der Konferenz selbst demonstrierten freilich auch etablierte Wissenschafter, wie ihre Forschung im vergangenen Jahr wissenschaftliche Mauern überwand, darunter etwa William Moerner von der Stanford University, der 2014 für die Entwicklung der superauflösenden Fluoreszenzmikroskopie den Nobelpreis erhielt. Die Veranstaltung Falling Walls Venture schließlich will dabei helfen, Jungforscher und Investoren aus der Wirtschaft zusammenzubringen. (tberg, 15.11.2017)